Auf dem Feld werden Erinnerung wach

JEVER/WITTMUND/TOB – „Sowas geht wirklich nur auf dem Dorf“, erklärte Reiner Schumacher, Trainer der A-Junioren-Handballer der HG Jever/ Schortens am Sonntag. Da lagen schon ein paar Stunden zwischen Schlusspfiff, gemeinschaftlichem Essen und der Aufarbeitung der Geschehnisse auf dem Handballfeld. Schumacher hatte alle ehemaligen A-Jugendspieler, die unter seiner „Knute“ in den vergangenen Jahren trainiert hatten am Sonnabend zu einem Turnier eingeladen. Mehr als 30 Spieler folgten seinem Ruf, aber nicht nur sie hatten beim Handball noch
einmal richtig Spaß auf dem Feld, auch die vielen Eltern verfolgten das Geschehen von der Tribüne aus. „Kein Elternteil fehlte“, war sich Schumacher, den eigentlich alle nur „Schumi“ rufen, sicher. Er selbst ließ es sich natürlich nicht nehmen, eines der drei Teams am Spielfeldrand zu betreuen. Und so wurden sicherlich bei einigen Spielern Erinnerungen wach, wenn der Coach in seiner bekannt aufbrausenden Art das Geschehen in der Halle kommentierte. „Schade ist eigentlich nur, dass wir nicht in Jever spielen konnten“, erklärte der Trainer. Axel Wolf, selbst Elternteil und Trainer bei der HSG Friedeburg/Burhafe, fand mit der KGSSporthalle in Wittmund eine geeignete Ausweichhalle. Die Sporthallen im Landkreis Friesland sind in den Weihnachtsferien geschlossen.
Die Einnahmen aus der Cafeteria kamen dabei dem Friedel-Orth-Hospiz in Jever zugute. Das war allerdings nicht alles. Denn Trainer Schumacher verpflichtete seine Jungs, für jeden Gegentreffer einen Obolus zu Gunsten des Hospizes zu spenden. So kamen 450 Euro zusammen, die am Dienstag, 7. Januar, übergeben werden sollen. Aber auch Reiner Schumacher sollte noch überrascht werden. Denn seine ehemaligen Schützlinge hatten für ein verspätetes Weihnachtsgeschenk zusammengelegt. Er bekam einen Computer überreicht. „Ich habe ja keinen“, erklärte er lachend. Damit er auch in Zukunft wieder ein solches Revival-Turnier organisieren kann, hieß es von seinen Jungs.

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