Auf den Spuren des bedeutenden Turnpädagogen

Zahl der Wanderfreunde lag weit hinter den Vorjahreszahlen. MTV Jever und MTV Hooksiel bereiten Gang vor.
JEVER/HOOKSIEL/JS – „Geh’ aus mein Herz und suche Freud’!“ Welches Lied könnte besser zu einer Sommer-Wanderung passen, als der Sommer-Kirchen-Klassiker aus der Feder von Paul Gerhardt (16071676)? Entsprechend lautstark sangen am Sonntag die Teilnehmer der Vieth-Wanderung bei der Andacht in der Pakenser Heilig-Kreuz-Kirche mit. Doch der Gesang hätte noch stimmgewaltiger ausfallen können: Mit gerade mal 25 teilnehmenden Wanderern lag die Zahl der Wanderfreunde weit hinter den Vorjahreszahlen zurück. „Endlich können wir wieder viel draußen sein“, interpretierte Pastor i.R. Johannes Rieper das Kirchenlied.
In der Sommerzeit herrsche eine „ganz andere Stimmung“, die Menschen würden „alles gelassener“ nehmen, so der Vareler zu der „lieben Wandergemeinde“. Tatsächlich war die Stimmung auch bei der 27. vom MTV Jever und vom MTV Hooksiel organisierten ViethWanderung wieder hervorragend. Gut gelaunt machten sich die Teilnehmer nach der Andacht auf den rund zwölf Kilometer langen Weg in die Marienstadt. Auf Wirtschaftsund Feldwegen ging es über Tain nach Nadorst und von dort aus am Hookstief entlang nach Jever. Auf halber Strecke spendierte der MTV Hooksiel für die Wanderer Tee und leckeren Kuchen. Auf dem Gelände des MTV-Tennisparks gab es dann Erbsensuppe für die Wanderer. Der MTV Jever hatte die Vieth-Wanderung zu seinem 125-jährigen Jubiläum im Jahr 1987 sozusagen von der Stadt „geschenkt“ bekommen. Mit der Wanderung erinnern der jeversche Verein und der MTV Hooksiel an den bedeutenden Schulmann und Turnpädagogen Gerhard Ulrich Anton Vieth, der am 8. Januar 1763 in dem Sielort geboren wurde. Außerdem ist die Veranstaltung Salomon Mendelsohn und Karl Peters gewidmet. Der 1813 in Jever geborene Mendelsohn eröffnete den ersten Turnplatz auf dem ehemaligen Kasernengelände beim Mariengymnasium. Peters war von 1913 bis 1924 Vorsitzender des MTV Jever. Schließlich soll die Wanderung auch an die Hilfe der Jeveraner während der Sturmflut im Februar 1925 erinnern. Damals wurde der Sielort über das Hookstief mit Lebensmitteln versorgt.

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