Auf guten Start folgt schwache zweite Halbzeit

JEVER/SCHORTENS/MR – Die Enttäuschung stand den Spielern der HG Jever/Schortens nach der Heimpleite gegen den TSV Morsum in der Handball-Verbandsliga ins Gesicht geschrieben. Bereits wenige Minuten vor dem Ende der Begegnung stand der starke HG-Torhüter Thomas Hilbinger (21 Paraden) – während einer Auszeit kopfschüttelnd und frustriert an der Wand der Sporthalle an der Jahnstraße. Worte fand er nach dem Abpfiff nicht, dafür aber sein Trainer Hero Dirks. „Wir haben es selbst verbockt“, sagte er nach dem 22:23 am Samstagabend.
Während die sonst so heimstarken Jeveraner und Schortenser nach der hektischen Schlussphase etwas mit den Gegenspielern aneinander gerieten und die Niederlage erst einmal verdauen mussten, standen die Gäste aus Morsum im Kreis, tanzten und sangen: „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Dabei hatte die Partie aus Sicht der Gastgeber nahezu optimal begonnen: Schnell setzte sich Jever/ Schortens vor den Augen der vielen Zuschauer ab. Die HGSpieler nutzten ihre Chancen konsequent, hinten verzeichnete Hilbinger bereits in dieser Phase einige Paraden. Und so stand es nach fünf Minuten 6:1
gegen den Tabellenvorletzten.
Diese klare Führung schien der HG jedoch keine Sicherheit
zu geben. Körperspannung und Konzentration ließen etwas nach, Morsum verkürzte in der Folge. Der DreiTore-Vorsprung (12:9) zur Halbzeitpause fiel aus Sicht der Hausherren angesichts des guten Starts zu niedrig aus.
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste. Die Sieben von Trainer Hero Dirks baute ihre Führung noch einmal aus (15:10). Doch auch dies schien nicht die nötige Stabilität zu bringen. Danach waren keine klaren Strukturen bei der zweiten Welle zu erkennen. Entscheidende Eins-gegen-EinsDuelle in der Abwehr seien
verloren gegangen, erklärte Dirks. So glich der TSV eine Viertelstunde vor dem Schluss erstmals aus. Einem ständigen hin und her folgte in der 50. Minute die erste GästeFührung des Abends (19:20). Schließlich wurde es lauter und hektischer in der Jahnhalle. Zwar seien einige Schiedsrichterentscheidungen unverständlich gewesen, die Schuld wollte der HG-Trainer aber nicht bei den Unparteiischen suchen. Nach zwei Roten Karten vergab Henning Cassens wenige Sekunden vor Ende die Chance zum Ausgleich, was die Pleite besiegelte.

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