„Bei uns ist der Wurm drin“

HG Jever/Schortens kämpft bis zur letzten Minute, allein es fehlen die spielerischen Alternativen. VON THOMAS BREVES JEVER/SCHORTENS – Ratlos blickten die Spielerinnen der HG Jever/Schortens sich nach dem Schlusspfiff an. Auch Trainer Markus Dröge rang angesichts der 24:27-Niederlage seiner Landesliga-Handballerinnen um Worte. „Bei uns ist der Wurm drin. Wir trainieren wie die Weltmeister und machen im Spiel dann doch Fehler, die einfach nicht sein müssen.“ Chancenlos war seine Sieben sicherlich nicht, doch offenbarte das Team während der 60 Spielminuten vor allem eines: einen Mangel an Alternativen. Wichtige Führungsspieler fallen aus oder können aus unterschiedlichsten Gründen nicht einhundert Prozent ihrer Leistungsfähigkeit auf das Parkett bringen. „Vielleicht ist der Druck zu groß“, mutmaßt Dröge. Doch der wird in den kommenden Spielen sicherlich nicht geringer werden. Im Gegenteil, nach der erneuten Niederlage bewahrt einzig das bessere Torverhältnis das Team vor dem Fall auf einen Abstiegsplatz. Aber wenn eine Mannschaft es in eigener Halle nicht schafft, gegen den Vorletzten der Tabelle zu punkten, dann sieht die Zukunft düster aus. „Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel“, sagt Dröge kämpferisch. Die Mannschaft nimmt seine Worte an. Sie hat auch gestern Abend, als sich abzeichnete, dass es wieder keine Punkte geben würde, nicht aufgesteckt und auch den letzten Angriff mit Druck ausgespielt. Doch in den entscheidenden Momenten passieren technische Fehler oder es steht bei den Gegnern eine Torfrau zwischen den Pfosten, die einfach alles zu halten scheint. So wie Anneke Alfs bei der HSG Delmenhorst. 22 Paraden schüttelte sie aus dem Ärmel, fast die Hälfte aller Würfe, die auf ihr Tor abgegeben wurden, hielt sie. Lediglich Imke Diefenbach schaffte es im Zusammenspiel mit Kathrin Busalski, den Ball doch regelmäßig in den Maschen der Torfrau unterzubringen. Der Rückraum? Er war fast gar nicht vorhanden. Mühsam mussten die Treffer im kräftezehrenden Eins-gegen-Eins-Spiel erkämpft werden. Trainer Markus Dröge versuchte viel, stellte um, beorderte seine Kreisläuferin Imke Diefenbach sogar in den Rückraum. Aber nur wenige seiner Experimente fruchteten. Am Ende stand eine Niederlage gegen den Aufsteiger, der soliden Handballsport bot, mehr aber auch nicht.

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