Beim Gerätturnen steht die Welt Kopf

Viermal stehen Turnerinnen des TuS Glarum ganz oben auf dem Treppchen. Auch MTV Jever und WSSV holen Rang eins. FRIESLAND/JW – 46 Turnerinnen aus dem Kreis Friesland haben am vergangenen Sonnabend in der Oestringer Turnhalle um die Kreismeistertitel und den Einzug ins Bezirksfinale im November in Nordhorn gekämpft. Voraussetzung für die Athletinnen im Alter von sechs bis 17 Jahren zur Teilnahme an der Endrunde war die Qualifikation in einer dafür vorgesehenen Wettkampfklasse. Geturnt wurde ein Gerätevierkampf in den Standarddisziplinen der Frauen: Reck oder Stufenbarren, Boden, Schwebebalken und Sprung. Je nach persönlichem Leistungsstand und individuellem Geschmack durften die Turnerinnen zwischen einer Pflichtübung (P3 bis P7) oder einer modifizierten Kürübung der Leistungsstufe 3 oder 4 (LK 3, LK 4) wählen. Überschläge, Flickflacks, Salti -Abgänge am Barren und am Balken – alles wurde geboten und die Zuschauer auf der gut besuchten Tribüne belohnten diese turnerische Akrobatik mit viel Applaus. Der Wettkampf fand in zwei Wertungskategorien statt, in der Kategorie Kreisfinale (KF) und der Kategorie Kreisentscheid (KE, d.h. Qualifikation für den Bezirk). In den Finalwettkämpfen des Pflichtbereiches waren die Turnerinnen aus jeweils zwei Jahresbändern zu einer Wettkampfklasse zusammen gefasst. Darüber hinaus konnten sie an den verschiedenen Geräten unterschiedlich hochwertige Übungen wählen. „Wir haben diesen Modus des Wahlwettkampfes in diesem Jahr erstmals angewandt, um dem individuellen Leistungsspektrum gerechter zu werden“, erklärte Reinhard Milter, Wettkampfleiter und Kreisfachwart Gerätturnen im Turnkreis Friesland. Bei den Jüngsten (Jahrg. 2008-2009, P3-P5, Wettkampfklasse KF5) behaupteten sich die Turnerinnen des MTV Jever und belegten alle oberen Plätze. Lahja Kraabs, Fenna Sassen und Smilla Wittek durften auf das Treppchen, sie zeigten durchweg gute und stabile Leistungen. In der Wettkampfklasse KF4 Jahrg. 2006-2007, P3-P6) ergab die Siegerliste ein unter den Vereinen gut gemischtes Leistungsbild. Am Ende des Tages durften Jennifer Mesler (Wilhelmshavener SSV), Amy Schroeder (TuS Glarum) und Nikita Eggers (TuS Sillenstede) ihre Medaillen in Empfang nehmen. Im Jahrgangsband 2004-2005 (Wettkampfklasse KF3, P4-P7) bestachen Glarumer Turnerinnen durch sehr gute Leistungen an allen Geräten. Die herausragenden Turnerinnen waren Elaine Hupfeld, Amke Harms und Brigit Zumdick. Zu guter Letzt turnten zwei Athletinnen des WSSV im Pflichtbereich (Jahrgang 1999- 1998, Wettkampfklasse KF 2b, P5-P7). Michelle Meinhold erreichte mit 53,05 Punkten den ersten Platz, die Silbermedaille ging an Cora Wende (50,75 Punkte). Im Kürbereich des Finals, in der Leistungsstufe 4, traten drei Turnerinnen des TuS Glarum gegeneinander an und machten aus ihrem Wettkampf eine Vereinsmeisterschaft. Celina Hupfeld landete mit 32,80 Punkten auf dem dritten Platz. Raja Schroeder schaffte mit 36,30 Punkten Rang zwei, Gewinnerin war Pia Niehuß (39,50 Punkte). Im Entscheidbereich der Kür erturnten sich in der Leistungsstufe 3 insgesamt vier Turnerinnen aus Glarum das begehrte Ticket. „Alle Entscheidturnerinnen haben Leistungen auf Top-Niveau abgeliefert“, sagte Milter. In der Klasse KE 1b (Jahrg. 2002- 2004) entbrannte ein spannender Zweikampf zwischen den Vereinskameradinnen Ylva Conerus und Eske Hanau. Conerus sicherte sich letztlich die Goldmedaille mit 44,150 Punkten, während Hanau sich mit Silber begnügen musste. Sie erzielte 43,400 Punkte. In der Wettkampfklasse KE 1a (Kürstufe 3, Jahrg. 2001 und älter) turnten ebenfalls zwei Glarumerinnen, Julia Beenken und Nicola Otten, gegeneinander. Beenken, eine erfahrene Wettkampfturnerin, spulte ihr Programm souverän ab und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Otten hingegen hatte mit Trainingsrückständen zu kämpfen und beließ es daher in ihrer Übung bei nicht so hochwertigen Teilen.
Bild 1 (REINHARD MILTER): Urkunden gab’s für alle, Medaillen nur für die besten drei der verschiedenen Jahrgänge. Bild 2 (KATHRIN KRAFT): Nicola Otten (TuS Glarum) belegte vorwiegend aufgrund von Trainingsrückständen den zweiten Platz.

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