„Crunchtime“: MTV-Dritte düpiert Hundsmühlen!

Mit einer Galavorstellung hat die Dritte des MTV ihren Anspruch auf einen Platz im oberen Tabellendrittel untermauert und die Gäste, hochgerüstet und landesligaambitioniert, auf eine ernüchterte Heimreise nach Hundsmühlen geschickt. Die etwa dreiviertelstündige Fahrt dürfte dabei nicht mal ansatzweise zur Analyse und Aufarbeitung der just bezogenen Klatsche gereicht haben. Die MTVer indes machten damit die bittere Niederlage bei SW Oldenburg postwendend vergessen. Während der HTV den verletzten Stocherspezialisten Grunz durch Herrmann ersetzte, boten wir unser Stammsextett auf – zumindest auf dem Papier, denn Alf hatte bis 20 Uhr in Oldenburg zu „arbeiten“. Zwar gab er seinem französischen Boliden ordentlich die Sporen, allerdings war er beim Anpfiff noch nicht zugegen… Zunächst sah es dann eher nach einem „Déjà-vu“ aus, denn unsere Doppel hatten erneut Probleme. Unser Spitzenduo sah sich in Lindemann/Leubert einer äußerst unangenehmen Kombination gegenüber, die zudem auch noch gut aufgelegt agierte. Trotz guter Chancen gingen die beiden ersten Sätze in der Verlängerung an die Gäste, die die Partie im dritten Durchgang dann schnell beendeten – eigentlich zu schnell, denn Alf war noch immer nicht in der Halle… Timo und Michael erfassten die Situation am schnellsten und zogen rasch durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver die volle Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf die eigene Partie! Diese konnte gegen Meyer/Menke zunächst auf Augenhöhe mitgestaltet werden, ehe in Satz vier besondere Maßnahmen ergriffen werden mussten. So begannen die beiden Sportler untereinander zunächst subtile Sticheleien, die rasch aber auch offen ausgetragen wurden und in einem Spielabbruch gipfelten – ein Eklat, der intern noch zu thematisieren ist (und das ist ohne Augenzwinkern zu verstehen!). Wie auch immer, der Zwischenfall kostete nicht nur Nerven und das 0:2, er kostete auch jene Zeit, die Alf benötigt hatte, um es ins Spiellokal zu schaffen. Kalt wie ein Eiswürfel ging Alf mit Malte an den Tisch und war gegen Gravekarstens/Herrmann sofort zur Stelle. Mit gewohnt harten Topspins und gefährlichen Aufschlägen führte Alf „Stone Cold“ Schieffer das MTV-Doppel zum etwas glücklichen Satzgewinn, der aber gar nicht sooo glücklich war – zumindest verglichen mit Durchgang zwei, in dem Malte/Alf sehr stark netzunterstützt klar siegten und die Partie schließlich glatt gewannen. Somit also immerhin ein 1:2 nach den Doppeln. Parallel zum dritten Doppel hatte sich bereits Wilhelm in Abwehrmann Lindemann verbissen. In einem spektakulären Spiel mit sehenswerten Angriffs- und Abwehraktionen setzte unser Topmann seine Vorhandpeitsche gewinnbringend ein und belohnte sich im fünften Satz schließlich selbst (3:2). Timo ging als (vermeintlicher Außenseiter) völlig befreit, ja fast enthemmt in die Partie gegen Meyer, dominierender BOL-Spieler früherer Tage und immer noch ein richtig Guter. Timo jedoch darf/muss schon lange auch zu den Guten gezählt werden, gegen Meyer bestach erneut sein gutes Service, gepaart mit sicheren Blocks und knallharten Topspins, die Meyer kaum zur Entfaltung kommen ließen (3:1). Michael legte umgehend nach und dominierte Gravekarstens mit seiner kurzbenoppten Rückhand. Nur kurzzeitig ließ unser Medizinmann dabei die Zügel schleifen und gestattete seinem Gegner sogar einen Satzgewinn, sicherte sich selbst aber die Durchgänge eins, zwei und vier (3:1). Volker musste gegen den guten Menke ran, der auch oben schon gepunktet hat und zuletzt Favoritenkiller Enneking bezwungen hatte. In Unkenntnis dessen holte sich Volker die ersten beiden Sätze im Handumdrehen, ehe Menke etwas besser ins Spiel fand, ohne unseren Routinier ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können – souveräne Vorstellung (3:1), gleichbedeutend mit der 5:2-Führung! Im hinteren Paarkreuz standen sich Malte und Spaßvogel Herrmann gegenüber. Bis auf eine markante Rückhandlastigkeit weisen die Spielanlagen der beiden Gegner keinerlei Gemeinsamkeiten auf, und Herrmann setzte seine bessere Seite zunächst effektiver ein. Er ging 2:1 in Front, zumal er auch über eine Vorhand verfügt, Malte hingegen den einen oder anderen „Elfmeter“ vergab. Und dennoch: Malte klaute sich Satz vier nach abgewehrtem Matchball, musste Herrmann im Entscheidungssatz aber auf 5:1 davonziehen lassen. Die folgende Auszeit brachte den erhofften Effekt in Form einer Serie bis 8:5, und mit ein wenig Glück brachte Malte den Vorsprung ins Ziel (3:2). Am Nebentisch war Alf längst fertig, Leubert konnte den guten Ersteindruck nicht bestätigen und musste sich Alfs wesentlich druckvoller und sicherer angelegtes Spiel aufzwingen lassen (3:0). Unser Paradepaarkreuz bereitete dem Match dann einen „sudden death“. In jeweils vier Sätzen erstickten Volker und Timo jedes zaghafte Aufbäumen der HTVer im Keim: Wilhelm musste Meyer dabei zunächst noch Satz eins überlassen, spielte aber sein Spiel durch und kam zu drei knappen Satzgewinnen (3:1). Timo, nicht eben Freund des Materialspiels, baute sein Spiel gegen Noppenmann Lindemann auf seinem starken Aufschlag auf und legte dann konsequent nach – zu schnell, zu hart, zu gute Winkel für den keineswegs schlechten Lindemann, der kaum zu Entlastungsangriffen kam. Unter dem Jubel seiner Mannschaftskollegen gelang Timo im vierten Satz ein knappes 11:9, das den 9:2-Erdrutschsieg schließlich besiegelte. In die noch ausstehenden Partien gegen Rastede und Rechtsupweg können wir mit 10 Punkten auf der Habenseite nun – eigener personeller Fragezeichen zum Trotz – völlig entspannt und zuversichtlich hineingehen.

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