Eigene Freizeit für andere opfern

Auch andere ermuntern, sich zu engagieren. Arbeit, die Spaß macht und Bestätigung bringt.
JEVER/LIA – Sie nutzen ihre Freizeit sinnvoll, opfern sie für andere und haben dabei noch Spaß. Die Rede ist von fünf Jugendlichen, die am Mittwochabend mit dem Jugendehrenamtspreis des Lions Clubs Jever ausgezeichnet wurden. Zur Feierstunde, die im jeverschen Kino stattfand, waren etliche Freunde und Angehörige der Jugendlichen gekommen. Lions-Präsident Helmut Burlager betonte, dass dieser Preis, den der Lions Club zum zweiten Mal ausgelobt hatte, Ermunterung für alle sein soll, sich ehrenamtlich für andere zu engagieren. Die Jury, bestehend aus Mitgliedern des Lions Clubs, habe die Qual der Wahl gehabt, unter neun Vorschlägen die zu Ehrenden auszusuchen. Die Wahl fiel schließlich auf zwei junge Frauen und drei junge Männer, die jeweils von Laudatoren des Lions Clubs vorgestellt wurden. Martin Schadewald, Hauptorganisator und Ideengeber des Ehrenamtspreises, bat Sina Johannsen nach vorn. Die 18-Jährige besucht einmal wöchentlich eine ältere Bewohnerin im Marianne-Sternberg-Haus, engagiert sich in der Karateabteilung des HFC und ist zudem in der Schülervertretung des Mariengymnasiums. Hier hat sie mit anderen Mitschülern ein Jahrbuch erstellt – der Verkaufserlös kommt dem Gymnasium, der Skaterbahn-Erweiterung und der Organisation Opportunity International zugute. Selbstbewusst erzählte die Gymnasiastin von ihren Ehrenämtern, die für die junge Frau selbstverständlich sind. Christian Hanken stellte anschließend im Gespräch Neele Dirks (19) vor. „Sie gibt den Spirit des Ehrenamts weiter und reißt andere mit“, sagte der Laudator. Die Auszubildende opfert ihre Freizeit in den Ferien, am Wochenende und sogar manchmal nachts, um für andere da zu sein. So engagiert sich die Krankenpflegeschülerin in der evangelischen Jugendarbeit, beim DRK und bei der DLRG. Unter anderem hat sie über einen Zeitraum von fünf Wochen 15 ausländischen Frauen das Schwimmen beigebracht, macht Sanitätsdienst beim
DRK und begleitet seit fünf Jahren als Betreuerin Jugendfreizeiten der Kirche. Die Frage nach ihrer Motivation beantwortet die junge Jeveranerin so: „Das sind die leuchtenden Kinderaugen, es macht Spaß und man bekommt viel Bestätigung.“
Einen Sonderpreis gab es für drei Schortenser Jugendliche, die vom Laudatoren-Paar Annemarie und Felix Rasche von der Band „Annie Soulshine“ vorgestellt wurden. Sie sprachen von den „drei Helden“, denn was die 16-Jährigen geleistet haben, geht weit über das normale Maß an Ehrenamt hinaus: Anderthalb Jahre lang haben sie beim Umbau des Jugendzentrums Schortens mitgeholfen, haben tausende Stunden geschuftet und gewerkelt, waren nach der Schule und am Wochenende bis spätabends dabei, das neue Raumkonzept umzusetzen. Laminat verlegen? Kein Problem für die Zwillinge Marvin und Marc Wilken und Jens Siepert, für die ihr Engagement nach der Eröffnung des neuen Jugendzentrums hier bei Weitem nicht abgeschlossen ist. Als Jugendgruppenleiter wollen sie sich auch künftig engagieren, machen alles – vom Thekendienst bis zur Technik. „Wir sind immer live dabei“, meinte Marvin Wilken kurz und knapp. Preisträger und Gäste wurden nach der Verleihung noch zum gemütlichen Kinoabend („Lang lebe Ned Devine!“) eingeladen – Zeit zum Zurücklehnen und Entspannen.

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