Einsatzzeit ist wichtiger als Erfolg im letzten Spiel

Manndeckung gegen Ex-Zweitligaakteur hinterlässt Lücken im restlichen Abwehrverbund. VON THOMAS BREVES JEVER – Ein Sieg ist den Landesliga-Handballern der HG Jever/Schortens im letzten spiel der Saison gegen den Aufsteiger HSG Barnstorf/Diepholz II nicht vergönnt gewesen. Der scheidende Trainer Reiner Schumacher hatte es allerdings auch nicht wirklich darauf angelegt. Stattdessen wollte er jedem seiner Spieler am Sonnabend vor den gut 200 Zuschauern noch einmal Einsatzzeit ermöglichen. Vielleicht wäre statt der 25:28-Niederlage sogar ein bisschen mehr drin gewesen, entscheidend war das Spiel allerdings für keines der Teams mehr. Sowohl die eine als auch die andere Mannschaft ließ sich nicht mehr vom Tabellenplatz verdrängen. Und so hielt die HG gegen den Aufsteiger in die Verbandsliga bis zum 7:7 auch gut mit. Das Trainerteam Reiner Schumacher/Axel Wolf hatte gegen den ehemaligen Zweitliga-Akteur Nils Mosel eine Manndeckung als Marschroute ausgegeben. Das klappte zumindest gegen den torgefährlichen Spieler ganz solide, im verbleibenden Fünfer-Abwehrriegel klafften aber über fast die gesamte Spielzeit haarsträubende Lücken, die die HSG mit einfachem Handballspiel zu nutzen wusste. Eine Körpertäuschung, ein schneller Pass, Laufspiel ohne Ball – viel zu häufig tauchten die Gäste frei vor den HG-Keepern auf und netzten ein. Im Angriff fiel der HG indes nach dem 7:7 zu wenig ein. Die Außenspieler wurden kaum eingebunden und einfaches Kreuzen im Rückraum reichte dann doch nicht aus, um die HSG-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Beim 14:23 in der 41. Minute schien sich ein Debakel für die Hausherren anzudeuten, doch plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Angriffsaktionen wurden zwingender und auch die Abwehr bekam mehr Kontrolle über das Spiel. Es begann eine Aufholjagd, die die HG eine Minute vor Schluss bis auf drei Tore wieder heranbrachte. Um doch noch für eine Überraschung zu sorgen, fehlte der HG-Sieben dann aber schlicht die Zeit.

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