Erste braucht Punkte
Nach dreiwöchiger Wettkampfpause muss TT-Oberligist MTV Jever am Wochenende wieder zweimal an die Tische. Aus den Vergleichen mit dem TSV Hagenburg (Samstag, 16 Uhr) und beim TV Hude (Sonntag, 16 Uhr) müssen unbedingt zählbare Erfolge her, will der MTV den Anschluss an das Mittelfeld der Oberliga nicht verlieren. Ausgerechnet der TSV Hagenburg aber befindet sich derzeit in ausgezeichneter Verfassung und weist mit vier Spielen ohne Niederlage einen regelrechten „Lauf“ auf. Nachdem der TSV in der letzten Saison noch alle vier Punkte bei den Friesländern abgeliefert hatte, haben sich die Vorzeichen nun also offenbar geändert. Wie gehabt kann Hagenburg dabei auf seine Baltikum-Importe setzen. Auf Jevers Topleute Nico Burgos und Adrian Dugiel warten mit dem international erfahrenen Gehörlosensportler Gintautas Juchna sowie dem jungen Rimas Lesiv zwei Hochkaräter, die zusammen eine 20:4-Zischenbilanz aufweisen. Auch Neuzugang Ernestas Mincevicius, der als großer Unbekannter ohne TTR-Wert im hinteren Paarkreuz gemeldet werden konnte, erweist sich bisher als Geheimwaffe und dürfte für Christian Mesler und Patrick Kohlrautz eine enorme Herausforderung darstellen. Die Hagenburger Ergänzungsspieler Preidzius, Bleidistel und Zilling hingegen rangieren auf den Positionen 3-5 allesamt mit negativen Bilanzen – hier muss der MTV mit Fabian Pfaffe und dem zuletzt immer weiter verbesserten Florian Laskoswski unbedingt punkten, wenn der aktuelle Ligavierte Hagenburg auch in dieser Saison bezwungen werden soll. Fast schon „Pflicht“ ist derweil ein Sieg beim sympathischen Bezirksrivalen aus Hude. Als erster Absteiger gehandelt, konnte der TVH aber bereits mit einem Sieg über Wolfenbüttel sowie dem Remis gegen Hagenburg aufhorchen lassen und besticht neben der bekannten Kampfkraft gerade an eigenen Tischen auch durch eine große mannschaftliche Ausgeglichenheit. Echte Spitzenspieler sucht man dafür in dieser Saison in Hude vergeblich, wenngleich Topmann Florian Henke (einst wie Adrian Dugiel beim SV Molbergen) und Eigengewächs Jonas Schrader auch schon etliche sehr knappe Niederlagen hinnehmen mussten. Dugiel und Burgos gehen hier klar favorisiert an die Platte. TVH-Urgestein Felix Lingenau an Position drei dürfte indes für Pfaffe und Laskowski schon schwerer zu knacken sein, gemeinsam mit dem irischen Internationalen Ryan Farrell stellt er ein spielstarkes mittleres Paarkreuz. Im hinteren Drittel stellt Hude mit Pierre Barghorn einen weiteren Spieler mit viel Potential, Sechser Scherf indes bestritt nur zwei der bisherigen sechs Punktspiele. Auffällig gut für einen vermeintlichen Abstiegskandidaten ist die Doppelbilanz der homogenen Huder – alle Stammkombinationen stehen positiv. Der MTV muss von Anfang an dagegenhalten, um den Gastgebern schnellstmöglich den Schneid abzukaufen.