Erste: Janek sichert knappen Pflichtsieg

Als keineswegs erholsam erwies sich das Wochenende für die Erste des MTV Jever. Am Koppelspieltag mit Partien gegen Hannover 96 und TSV Hagenburg mühte sich der TT-Oberligist insgesamt fast achteinhalb Stunden, um nach einer 6:9-Schlappe gegen „96“ und einem hauchdünnen 9:7-Sieg über die Hagenburger nicht vollends leer auszugehen. Vorgenommen hatte sich das wieder von Thorsten Meyer betreute Sextett indes mehr: Nach der Hinspielpleite in der Landeshauptstadt sollte die Revanche erzwungen und der Ligazweite gestürzt werden. Prompt legten die MTV-Doppel einen Start nach Maß hin. Andrey Milovanov/Aly Walaa El-Din rangen die unbequemen Max Kulins/Dominik Jonack nach 0:2-Satzrückstand nieder, Florian Laskowski/Janek Hinrichs kamen gegen Ondrej Kunz/Mikael Hartstang ebenfalls zu einem Fünfsatzerfolg – zu verschmerzen war die erwartbare Niederlage von Fabian Pfaffe/Patrick Kohlrautz gegen die beiden Hannover-Topleute Richard Hoffmann/Zak Wilson. In den Einzeln gingen Hoffmann und Wilson dafür leer aus – Milovanov benötigte gegen den pfeilschnellen Iren Wilson nur einen Satz, um sein sicheres Angriffsspiel aufzuziehen und siegte in Durchgang vier, Aly Walaa El-Din lieferte gegen Hoffmann ein Marathonmatch auf höchstem Niveau, dass er nicht zuletzt dank seiner mentalen Stärke denkbar knapp mit 11:9 im Fünften für sich entschied. Der Zwischenstand von 4:1 nährte im Lager des MTV tatsächlich den Glauben an einen Sieg, Taten sprechen ließen jedoch nur Jevers ausländische Spitzenspieler. Im zweiten Einzeldurchgang schickte Milovanov den als besten Spieler der Hinrunde angereisten Hoffmann nach einem demütigenden 3:0 zurück auf die Bank, Walaa El-Din setzte sich gegen Wilson nach vier Sätzen ebenfalls recht sicher durch. Pfaffe und Laskowski mussten mittig aber die Überlegenheit von Altmeister Kunz dem dem Ex-Tünderaner Kulins anerkennen und hatten keine reellen Siegchancen. Da auch Patrick Kohlrautz und Janek Hinrichs gegen die 96-Talente Jonack und Hartstang nicht punkten konnten, wurde nichts aus dem erhofften Sieg. Ganze 22 Sätze belegen dabei, dass die MTVer ihre verlorenen Spiele zumeist recht deutlich abgaben. Umso größer war der Druck am Sonntag, denn die Gäste vom Steinhuder Meer rangierten nach der Hinrunde auch nur drei Zähler hinter den Marienstädtern und hatten tags zuvor Westercelle klar besiegt. Gut ausgeruht schafften Laskowski und Co. aber erneut einen überzeugenden Auftakt. Zwar mussten abermals Pfaffe/Kohlrautz dem Hagenburger Spitzendoppel Gintautas Juchna/Andrius Preidzius gratulieren, nach dem standardmäßigen Sieg von Milovanov/Walaa El-Din, die mit Rimas Lesiv/Nils Bleidistel kurzen Prozess machten, stellten Florian Laskowski und Janek Hinrichs auf 2:1. Dabei markierten die Doppel zuvor noch einen „wunden Punkt“ beim MTV: Während Milovanov/Walaa El-Din alle Begegnungen gewannen, holten sämtliche Kombinationen ohne einen der Ausländer gerade drei Doppelsiege. Das neu formierten Dreier-Duo Laskowski/Hinrichs harmonierte nun aber wie schon gegen Hannover prächtig und gewann gleichermaßen verdient wie sicher gegen Daniel Argut/Daniel Degener. Erwartungsgemäß wehrten sich die Gäste im Einzel vehement. TSV-Einser Gintautas Juchna, einer der weltbesten Gehörlosen und seit Jahren Hagenburger Galionsfigur, war diesmal für keinen der beiden erfolgsverwöhnten MTVer zu knacken. Walaa El-Din zog trotz 2:0-Führung am Ende recht deutlich den Kürzeren, Milovanov unterlag umso knapper und konnte beim 10:12 im Fünften seinen Hinrundensieg nicht wiederholen. Gegen den jungen Zweier Lesiv behaupteten sich beide indes knapp, mussten aber in jeweils fünf Sätzen Schwerstarbeit leisten. Ein weiterer Litauer wartete mit Andrius Preidzius in der Mitte auf Pfaffe und Laskowski – auch der Dritte aus dem Balten-Trio zeigte gute Form und holte sechs sichere Satzgewinne. Immerhin lieferte Laskowski mit einem umkämpften 3:1 über Daniel Argut „seinen“ Zähler ab, nachdem Argut Fabian Pfaffe überraschend sicher beherrscht hatte. Bereist im Vorfeld war klar, dass im unteren Paarkreuz gepunktet werden muss, um Hagenburg zu bezwingen – und es wurde gepunktet. Kohlrautz dominierte Degener zwei Sätze lang nach Belieben und machte im knappen dritten den Deckel drauf, unterlag dann aber dem kampfstarken Bleidistel nach voller Distanz unglücklich. Noch besser machte es Youngster Janek Hinrichs an seinem ersten Stammspieler-Wochenende. Gegen Bleidistel ließ er seinen Sieg nie in Gefahr geraten und gewann locker mit 3:0, anschließend schickte er auch Degener durch die „Block- und Konterhölle“ und überzeugte im so wichtigen letzten Einzel des Tages auch mit guten Nerven. Seine Steilvorlage verwandelten wiederum Milovanov/Walaa El-Din im Abschlussdoppel sicher: Drei 11:9-Satzgewinnen stand gegen Juchna/Preidzius nur ein Satzverlust gegenüber, der 9:7-Sieg vor der Minuskulisse von 15 Zuschauern war eingefahren. Der MTV Jever bleibt damit auf Rang fünf und hat nun drei Wochen Zeit, sich die Partie bei Meisterschaftsfavorit SF Oesede sowie dem Bezirksrivalen SW Oldenburg vorzubereiten.

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