Erste stellt sich neu auf – und "riskiert"!

Never change a running system – ohne spektakuläre Neuzugänge, aber auch ohne eklatante Personalverluste beendete Dauer-Oberligist MTV Jever die jüngste Transferperiode. Schon früh hatten die Urgesteine Fabian Pfaffe, Florian Laskowski und Patrick Kohlrautz sich zu ihrem Club bekannt, noch früher hatte Eigengewächs Janek Hinrichs sich unentbehrlich in der Ersten gemacht. Nach starken Leistungen des Nachwuchs-Triumvirats Mathis Kohne, Justus Lechtenbörger und Bennet Robben in der Verbandsliga stand zudem zeitig fest, dass aus der Zweiten ebenfalls Spieler für die Oberliga-Mannschaft zu rekrutieren seien. Wegweisend war dann die Zusage von Abwehrass Adrian Dugiel, der immerhin Mitte März sämtliche Wechselambitionen ad acta legte – nach bärenstarken Auftritten in der Oberliga oder auch im Freundschaftsspiel gegen Werders Tsuboi hatte der junge Pole zeitweise mit einem Wechsel in Regional- oder Drittliga geliebäugelt. Mit seiner Zusage stellt der MTV in jedem Fall mindestens einen Spieler im oberen Paarkreuz, der gegen ausnahmslos jeden Gegner zu siegen imstande ist. Nominelle Nummer eins bleibt – durchaus etwas überraschend – Gintautas Juchna. Im Falle des sympathischen Litauers standen die Zeichen auf Trennung, ohne dass jedoch ein Wechsel vollzogen wurde. Damit führt der Handgelenkspieler weiterhin das MTV-Tableau an, wenngleich er allenfalls sporadisch zum Einsatz kommen dürfte. An seiner Stelle tritt Fabian Pfaffe im Spitzendrittel an. Nach einer fantastischen Rückserie in der Mitte mit imposanten 13:0 Siegen will der Student nun den nächsten Schritt machen und sich oben beweisen. Mittig werden dafür Florian Laskowski und Janek Hinrichs auflaufen, auch Ehren-Mannschaftsführer Laskowski indes will kürzertreten. Erster Nachrücker in die Oberliga-Mitte wird dann Mathis Kohne sein: Nachdem der junge Oldenburger im Spitzenpaarkreuz der Verbandsliga mit ausgeglichener Bilanz gleich mehrere Hochkaräter legte, erscheint dieser Schritt keineswegs vermessen. Hinten bieten dann Patrick Kohlrautz und der ebenfalls aus der Verbandsliga hochgeholte Bennet Robben gutes Potential, um in den heißen Phasen der Oberliga-Partien die entscheidenden Siege einzufahren. Einzig Justus Lechtenbörgers Abwanderung ist zu kompensieren. Das Supertalent gab dem Werben seines Heimatvereins Oldenburger TB nach und wird nun an der Seite von Wang Yangsheng und Steffen Fetzner gegen Jever antreten. Und überhaupt, der OTB… Die mit Abstand klangvollsten Namen bietet der Oberliga-Neuling und (selbst) erklärter Meisterschaftsfavorit, hinter Römhild, Popal und Co. warten selbst in der OTB-Zweiten noch Raketen wie Jonas Pade oder Malte Plache auf ihren Einsatz. Doch auch auf ein Wiedersehen mit Philipp Flörke (neu bei SW Oldenburg), Audrius Kacerauskas (TuS Lutten) oder Nikolai Marek (SC Marklohe) darf man sich im Lager des MTV Jever freuen, zu den stärksten Spielen dürften neben den OTBern erneut Lars Petersen (TSV Algesdorf), Richard Hoffmann und Sven Kath (Hannover 96 II), Dauerbrenner Florian Buch (SC Marklohe) sowie die beiden Lunestedter Martin Gluza und Matti von Harten zählen. Der MTV indes setzt auf das Kollektiv und den eigenen Nachwuchs und riskiert nach Platz 3 im letzten Spieljahr eine Saison in der unteren Tabellenhälfte. Es gilt kurzfristig, das erste Jahr des Umbruchs gut zu überstehen – die Perspektive ist danach mittel- und langfristig ziemlich gut…