Erste zieht Kopf aus der Schlinge

Leistungsgerecht – mit diesem oft bemühten Attribut darf wohl auch das Derby der Bezirksrivalen MTV Jever und SG Schwarz-Weiß Oldenburg in der Oberliga Nord-West versehen werden. Bereits im Vorfeld hatten die Gäste auf einen knappen Sieg spekuliert und dabei auch auf die Personalprobleme der MTVer gesetzt. In der Tat mussten die Jeveraner abermals Einser Andrey Milovanov und Björn Lessenich ersetzen – Janek Hinrichs und Malte Stickel aus der Landesliga-Equipe rückten auf. Für die notwendigen Punkte sorgten indes andere im Lager des MTV: Dem glänzend aufgelegten Trio Ali Walaa El-Din, Fabian Pfaffe und Patrick Kohlrautz war es zu verdanken, dass am Schluss immerhin ein Punkt gegen eine ausgeglichene und ehrgeizige Oldenburger Mannschaft heraussprang. Dabei mussten zunächst ausgerechnet Jevers Topleute Walaa El-Din und Pfaffe gegen die unberechenbar agierenden Hendrik Z`dun/Benjamin Ohlrogge leichten Abstimmungsproblemen Tribut zollen und gingen nach einem 0:3 überraschend deutlich als Verlierer vom Tisch. Weil auch Florian Laskowski/Malte Stickel gegen André Stang/Johannes Schnabel nur zu einem Satzgewinn kamen, stand Jevers Dreierdoppel mit Patrick Kohlrautz und Janek Hinrichs bereits unter Zugzwang. In einem sehr wechselhaften Spiel ließen die beiden MTVer einem knappen Satzgewinn jeweils einen klaren Satzverlust folgen, zogen diese Marschroute aber durch und gewannen somit in nervenstarker Manier 11:9 im Fünften gegen Nico Schulz/Heye Koepke. Oben sorgten alle vier Protagonisten für großartiges Tischtennis. Insbesondere der Neu-Oldenburger Z´dun glänzte mit spektakulären Aktionen, die „big points“ machten aber Ali Walaa El-Din und Fabian Pfaffe. Jevers Ägypter kam gegen Z´dun zwar erst im Entscheidungssatz zum Erfolg, gegen Stang reichten dafür drei Durchgänge. Neu-Student Pfaffe war auch „kopfmäßig“ voll auf der Höhe und rang sowohl den aufschlagstarken Stang als auch Z´dun in vier teilweise hochklassigen Sätzen nieder. Als dritter Punktegarant verdiente sich Patrick Kohlrautz Bestnoten. Nach seinen beiden Fünfsatzsiegen in Neuhaus ging Jevers Marathonmann auch gegen die Schwarzweißen dreimal über die volle Distanz und entzauberte mit großer Kampfkraft zunächst Ohlrogge trotz eines 0:2-Satzrückstandes. Auch gegen Nico Schulz zahlte sich Kohlrautz` langer Atem aus, ein 11:9 im Entscheidungssatz war auch hier die Folge! Während die Ergänzungsspieler Janek Hinrichs und Malte Stickel erwartungsgemäß einen schweren Stand gegen die bärenstarken Oldenburger Schnabel und Koepke hatten und letztlich nur einen Satzgewinn verzeichneten, war Florian Laskowski besonders enttäuscht über seine „Nullnummer“. Nachdem er sich beim Einspielen am Rücken verletzt hatte, war er nur mithilfe von Schmerzmitteln spielfähig, ohne dabei seine Topleistung erbringen zu können – gerade gegen Oldenburgs „Gummiwand“ Ohlrogge war ihm sein Handicap deutlich anzumerken, und dennoch unterlag Laskowski nur denkbar knapp nach fünf Durchgängen. Beim Stand von 7:8 war somit Jevers Spitzendoppel Walaa El-Din/Pfaffe gefordert – nach dem desolaten Eingangsdoppel lieferten die beiden auf den Punkt ab und gewannen von vier Sätzen drei Durchgänge sicher! Mit dem Remis konnten letztlich beide Teams gut leben, das Satzverhältnis von 28:35 (!) lässt den Punkt für Jever aber durchaus glücklich erscheinen. Dafür erwiesen sich die Hausherren aber als nervenstärker und zogen nur einmal nach fünf Sätzen den Kürzeren. Damit hat Jevers Erste aus zwei Spielen mit jeweils zwei Ersatzleuten gute 3:1 Punkte geholt und kann nun zuversichtlich nach vorne schauen. Bereits zum nächsten Koppelwochenende mit Partien bei den Topteams aus Bledeln und Hagenburg stößt nicht nur Björn Lessenich zum Team, auch der weißrussische Topspieler Milovanov hat signalisiert, dass er einsatzfähig ist!

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