„Es fehlt einer, der das Heft in die Hand nimmt und Ansagen macht“
JEVER/GO – Die Entta?uschung saß tief bei HG-Trainer Andreas Jakumeit und seinen Spielern. Wieder einmal hatten sie die Erfahrung machen mu?ssen, dass es trotz großen Energieaufwands nicht reichen sollte. Die Oberliga zeigt ihnen in dieser Saison ihre Grenzen auf. „Wir machen zu viele Fehler“, analysierte der fu?nffache Torschu?tze Markus Kuhnt selbstkritisch. Bitter sei, dass die Schwa?chen in dieser Spielklasse sofort offen gelegt werden: Im letzten Jahr habe man sie noch kompensieren ko?nnen, so der Linksha?nder. Auch Tobias Meyer, der neben Oliver Krause und So?ren Krebst erneut Spielanteile auf der Ru?ckraum-
mitteposition bekommen hatte, ra?umte ein: „Im Angriff haben wir schon in der ganzen Saison Probleme.“ Er attestierte sowohl sich als auch seinen Mitspielern „zu wenig Torgefahr“. Dennoch bleibe er im Kampf um den Klassenerhalt optimistisch. Aber nicht nur die Spieler haderten mit sich und den vergebenen Chancen. Auf der Tribu?ne vermisste der Wangerla?nder Bernd Mienets druckvolle Aktionen in Richtung Tor der Ga?ste. „Da kommt nichts“, bema?ngelte er. „Es fehlt einer, der das Heft in die Hand nimmt und die Ansagen macht. Man ho?rt gar nichts.“ HG-Coach Andreas Jakumeit sah das a?hnlich: „Zu statisch“ sei das Angriffsspiel bisweilen gewesen, kritisiert er, „zu wenig Mut“ ha?tte der
Ru?ckraum bewiesen. Immer wieder lief der Ball neun Meter vor dem Tor von Position zu Position, ohne dass wirklich Gefahr aufgekommen wa?re. „Wir mu?ssen mehr in die Tiefe spielen“, a?rgerte sich Jakumeit ob der vergebenen Gelegenheit, einen weiteren Schritt aus dem Tabellenkeller zu gehen.
Torsten Bolz (Bild), der im Innenblock der HG fehlte und aufgrund von Wirbelsa?ulenproblemen wohl auch in den kommenden Wochen nicht auflaufen wird, richtete den Blick zudem auf Schwa?chen im Abwehrverhalten. Er vermisste bei seinen Mitspielern gro?ßeren Ko?rpereinsatz. Immer wieder hatte er von der Ersatzbank mit ansehen mu?ssen, wie Luca de Boer am Kreis frei zum Wurf gekommen war. „Da muss ich einfach mal eine Zweiminutenstrafe riskieren und konsequenter draufgehen“, sagte Bolz.
Zufrieden konnte dagegen Ga?stetrainer Christian Eppensteiner sein: Er lobte seine Mannschaft fu?r einen „taktisch cleveren“ und „sehr disziplinierten“ Auftritt in Jever.