Es wäre wieder einmal mehr drin gewesen
Anfangsphase birgt bei Jever/Schortens zu viel Hektik. Abwehrarbeit gegen Friedrichsfehn/ Petersfehn stimmt. VON KATHRIN KRAFT JEVER – Der eine war zufrieden, die andere enttäuscht – so unterschiedlich können Gefühle nach einem verlorenen Handballspiel sein. Die Landesliga-Frauen der HG Jever/ Schortens waren dem Spitzenreiter SG Friedrichsfehn/ Petersfehn am Sonnabend mit 24:29 unterlegen, gaben sich aber über 60 Minuten kämpferisch und verloren nie ganz den Anschluss. Entsprechend einverstanden war HG-Trainer Markus Dröge mit der Leistung seiner Mannschaft. „Das kann man so stehen lassen, das geht definitiv schlechter“, sagte er. Gleich zu Beginn gerieten die Gastgeberinnen in Rückstand, nachdem beide Torhüterinnen – Sandra Möhlmann bei der HG, Johanna Luhr bei den Gästen – ihren Einstand mit Paraden gefeiert hatten. Die SG Friedrichsfehn/Petersfehn, bei denen Ex-HG-Spielerin Lisa Speckmann zu Beginn die Fäden auf der Rückraummitte- Position zog, spielte ihre Angriffe lange aus und wartete auf den richtigen Moment zum Abschluss. Anders die HG, die in der Anfangsphase noch zu hektisch agierte und zu schnell versuchte, zum Torwurf zu kommen. „Das war vorne oft zu hektisch, aber gegen den Tabellenersten sind die meisten erstmal nervös“, zeigte Dröge Verständnis für seine Spielerinnen. Dass die in der Breite top besetzten Gäste nicht gleich zu Beginn des Spiels davonzogen, lag an der guten Abwehrarbeit der HG. Die Mädels von Markus Dröge packten zu und wollten es dem Gast so schwer wie möglich machen. Ein Time-Out in der 17. Minute nutzten beide Mannschaften zum Torwartwechsel, bei der HG löste Katrin Kohle Sandra Möhlmann ab. Der Wechsel erwies sich als goldrichtig, denn Kohle hatte einen tollen Tag erwischt. „Sie hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte auch der Trainer nach dem Spiel. Beim Stand von 12:17 aus HG-Sicht wurden die Seiten gewechselt. Nach dem 12:18 hatten die Gastgeberinnen Glück, dass zwei Patzer im Angriff und die daraus resultierenden Tempogegenstöße der SG keinen Erfolg brachten. Stattdessen war die HG-Sieben plötzlich wieder hellwach und machte Druck. Aus dem Sechstore- Rückstand war nach 48 gespielten Minuten ein 20:22 geworden, das die wenigen Zuschauer in der Jahnsporthalle mit lautem Applaus belohnten. Dass die SG aber nicht zu unrecht Meister der Landesliga ist, zeigte sie in den letzten zehn Minuten. Sobald die Gäste das Tempo wieder anzogen, fielen auch die Tore. So wurde der Rückstand der HG wieder etwas größer und resultierte im 24:29-Endstand. „Es wäre ein ganz bisschen mehr drin gewesen“, sagte HG-Coach Dröge anschließend, „denn wenn wir die Angriffe lang und kräftig ausgespielt haben, sind die Tore auch gefallen.“ Ebendies ließ Rückraumspielerin Kathrin Busalski am Ende enttäuscht zurück, denn auch sie war der Meinung: „Es wäre mal wieder mehr drin gewesen, aber wir hatten zu viele Pfosten- und Fehlwürfe. Das ist schade.“