Euphorie und wenig Erfahrung
Junge Mannschaft von Reiner Schumacher und Axel Wolf empfängt Wilhelmshavener HV II in der Jahnhalle. VON KATHRIN KRAFT JEVER/SCHORTENS – Lang und anstrengend war sie, die Zeit der Vorbereitung auf die neue Saison in der Handball-Landesliga. Reiner Schumacher und Axel Wolf, das neue Trainerteam der ersten Herrenmannschaft der HG Jever/ Schortens, hat sich so einiges einfallen lassen, um die junge Truppe fit zu bekommen. Den Schwerpunkt legten die beiden auf Ausdauer und Teambuilding. Heute endlich kann die Mannschaft beweisen, dass sie den Sommer über hart gearbeitet hat, denn um 18 Uhr ertönt in der Jahnsporthalle der Anpfiff zum ersten Saisonspiel für die HG. Zu Gast ist der Wilhelmshavener HV II – ein Meisterschaftsanwärter. „Der WHV II wird sehr stark sein und ist für uns hoher Favorit“, sagt Axel Wolf. Allerdings dürfe man keine Mannschaft der Landesliga unterschätzen. Für das Spiel heute Abend kann das Trainergespann auf fast den kompletten Kader zurückgreifen. Die Urlauber sind pünktlich zum Saisonauftakt alle zurück, nur Sebastian Keib wird mit Wadenproblemen definitiv nicht auflaufen. Ob Sven Wolf spielen kann, wird sich zeigen – die HG wartet auf den Spielerpass. „Nun hoffen wir, dass Henning Cassens zu 100 Prozent einsatzbereit ist, er hat am Donnerstag geworfen und gut mittrainiert“, sagt Axel Wolf. Die erfahrene Wilhelmshavener Mannschaft wird für die HG Jever/Schortens eine erste Standortbestimmung sein. Eine richtig gut aufgestellte Mannschaft mit drittligaerfahrenen Akteuren sieht Reiner Schumacher. „Die haben sich auch in der Breite verbessert und eine gute Trainingsbeteiligung. Das war auch nicht immer so.“ Die HG selbst sieht sich zwar nicht als Underdog, aber auch nicht als hoher Favorit. „Es ist nicht so, dass die HG als Verbandsliga-Absteiger direkt wieder hoch geht“, bremst Wolf zu hohe Erwartungen schon im Vorfeld aus. „Aber vielleicht gelingt es uns, im ersten Drittel mitzuhalten.“ Die Euphorie bei seinem sehr jungen Team sei groß, allerdings fehle noch die Erfahrung. Nach den Abgängen von Thomas Hilbinger, Hero Dirks und Sören Krebst fehlen die erfahrenen Leitwölfe. „Da sind ein paar, die die Mannschaft jetzt führen müssen. Henning Cassens, Jan Bergmann, Toto Janssen, Torben Schoster, Sebastian Pudelko – die müssen ihr Team auch bei Niederlagen stark machen“, sagt Reiner Schumacher. Die fehlende Erfahrung kann die Mannschaft aber mit anderen Dingen wett machen. „Die Jungs können kämpfen und rennen“, sagt Axel Wolf, und fordert das auch. Großer Kampfgeist und ein temporeiches Spiel sollen zeigen, dass alles möglich ist in der Landesliga. Sein Wunsch für heute Abend: „Mal wieder richtig schönen Handball sehen.“ Das hofft auch Reiner Schumacher, und fügt – ganz der Realist – hinzu: „Mehr als kämpfen und spielen können wir nicht.“