Fehler im Angriff stören kaum
Die Gäste waren über weite Strecken überfordert. Dennoch lagen die Friesländerinnen zur Pause nur knapp vorne.
VON JOCHEN SCHRIEVERS
JEVER – Die Rollen in der Landesligapartie zwischen den Handballerinnen der HG Jever/Schortens und des SV Höltinghausen waren schon vor dem Anpfiff klar verteilt. Während die Friesländerinnen mittlerweile auf Rang zwei stehen, spielen die Gäste
gegen den Abstieg. Der 27:15-Erfolg der Gastgeberinnen bestätigte die Erwartungen.
Auch die ersten Minuten der Begegnung entsprachen diesem Bild. Die HG ließ sich weder von Höltinghausen, noch von einer frühen Zeitstrafe aufhalten. Schon nach 7:27 Minuten legte der Trainer des SVH entnervt die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Jever/Schortens führ-
te zu diesem Zeitpunkt mit 4:0, hätte mit etwas mehr Konzentration aber schon wesentlich klarer vorne liegen können. Doch auch nach der Auszeit musste der SVH noch geschlagene fünf Minuten auf den ersten Treffer warten.
Die klare überlegenheit nutzten die Gastgeberinnen allerdings nicht, um die Partie schon frühzeitig zu entscheiden. So sicher die HG in der Defensive agierte, so fahrlässig ging sie im Angriff mit den Bällen um. Reihenweise leisteten sich die Friesländerinnen technische Fehler. „Wir haben Leute angespielt, die gar nicht da waren“, beschrieb HG-Coach Markus Dröge die Situation. Fehlwürfe und weitere strittige Zeitstrafen sorgten für den knappen 10:8-Halbzeitstand.
Mit einer ruhigen und präzisen Ansprache brachte Dröge in der Kabine seine Spielerinnen wieder in die Spur. Nachdem die beiden Zeitstrafen gegen die HG ausgelaufen waren, lief es auch in der Offensive wieder rund. Tor um Tor zog Jever/Schortens davon. über 14:8 (38.) gingen sie mit 19:10 in Führung. Erst in der 47. Minute gelang Höltinghausen der erste Treffer aus dem Spiel heraus zum 11:19. Auch jetzt verpasste es die HG mit klaren Spielzügen zu einfachen Toren zu kommen. Immer wieder agierte die Heimmannschaft zu umständlich, ohne jedoch unter Druck zu geraten. Dies lag auch im zweiten Abschnitt an der starken Abwehrleistung. Zunächst war es Sandra Möhlmann im Tor, die die Gäste schier zur Verzweiflung brachte. Ab Mitte des zweiten Durchgangs sorgte Larissa Ricklefs für Kopfschütteln bei den Gästen. Am Ende stand ein ungefährdeter 27:15-Sieg gegen teils planlos agierende Handballerinnen des SVH. Besonders die Defensivleistung sorgte bei Dröge für ein zufriedenes Lächeln. „Gegen diese Abwehr wird es auch für andere Teams schwer“, lobte er. Dass es im Angriff nicht über 60 Minuten nach Wunsch lief, störte ihn nach dem Spiel nur noch am Rande. Auch für die kommenden Partien gibt er sich kämpferisch. „Solange es geht wollen wir Platz zwei verteidigen“, gab er als Marschroute aus.
HG Jever/Schortens - SV Höltinghausen 27:15 (10:8)
HG Jever/Schortens: Möhlmann, Ricklefs im Tor, Diefenbach (3 Tore), Müller (1), Wasilewski, Wolf (2), Diers (3), Kolbusch (5), Post, Brünen (2), Speckmann (4), Muschick (7/4 Siebenmeter), Busalski. Zeitstrafen: HG 6; SVH 0. Siebenmeter: HG 4/4; SVH 6/6.