Fehler mit bitteren Folgen für die HG

JEVER/SCHORTENS/TOB – Es gibt Momente im Leben, da kann ein einziger Fehler eine kleine Kettenreaktion auslösen. Davon kann Sandra Möhlmann, Torhüterin der Landesliga- Handballerinnen der HG Jever/Schortens, seit Sonnabend sicherlich ein Lied singen. Im Ballbesitz unterlief der ansonsten tadellos agierenden Torfrau bei eigener Führung in der 58. Minute im Spiel gegen den TV Neerstedt ein schwerwiegender Fehlpass. Die Gäste fingen den zu kurz geworfenen Ball ab, zogen selbst ihr Tempospiel auf und verwandelten zum 24:24- Ausgleich. Nicolette Lehmann kassierte beim misslungenen Rettungsversuch zudem eine Zwei-Minuten-Strafe. Doch die HG gab sich nicht auf und kämpfte, wie über die gesamten 60 Minuten, verbissen. Es nützte nichts. Der Ball ging im Angriff verloren und landete im eigenen Tor. Doch noch blieben 40 Sekunden, um zumindest den Ausgleich zu schaffen. Es wurden hektische 40 Sekunden, denn die HG-Handballerinnen fanden kein richtiges Konzept, um die Abwehr der Gäste zu knacken. Die kassierten zwar ebenfalls noch eine Zeitstrafe, doch auch in Gleichzahl ergab sich keine Lücke. So versuchte es zum Schluss Nina Wasilewski aus ungünstigem Winkel auf der Linksaußenposition. Doch bei ihrem Wurf klatschte der Ball nur an den Pfosten. Der Schlusspfiff beendete die Kettenreaktion. Das Spiel war verloren. Der große Knall blieb aus. „Am Ende war es ärgerlich“, fasste HG-Coach Markus Dröge seine Emotionen zusammen. „Entweder du hast die glücklichen Momente auf deiner Seite oder eben nicht. In dieser Saison haben wir wohl das Pech gepachtet.“ Aber es waren vor allem wieder technische Unzulänglichkeiten, die der HG schwer zu schaffen machten. Zeitweise bis zu fünf Tore betrug der Vorsprung der Gäste in der ersten Halbzeit. Ungenaue Würfe und Fehler im Spielaufbau luden den TV Neerstedt immer wieder zu Tempogegenstößen ein. Schuld an der geringen Wurfausbeute war aber auch eine starke Torhüterin im Kasten des TVN. Aber auch sie hatte den deutlich verbessert auftretenden HG-Handballerinnen in der zweiten Spielhälfte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die Friesländerinnen kämpften sich Stück für Stück heran, kamen in der 54. Minute zum Ausgleich und gingen kurz darauf sogar in Führung. Es folgte die unglückliche Wurfszene von Sandra Möhlmann, der die Niederlage aber nicht angelastet werden konnte. Es war im entscheidenden Moment einfach das Quäntchen Pech zu viel.

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