FESTVORTRAG DR. HEINZ BEHRENDS

JEVER/TO – Für seine Mitglieder und für das Gemeinwesen ein erfolgreiches „Unternehmen“ sei der MTV Jever, stellte dessen Fördervereins-Vorsitzender, Altbürgermeister Dr. jur. Heinz Behrends (Foto) gleich zu Beginn seines Festvortrags fest, den er zum 150-jährigen Jubiläum des MTV im Theater am Dannhalm hielt. Das Beste zu leisten, Körper, Geist und Seele in harmonischer Weise auszubilden, sei das Ziel von 53 Männern gewesen, die am 20. Juni 1862 den MTV Jever gegründet haben. Es müsste deshalb Nachsicht für die Bezeichnung „Männerturnverein“ geübt werden. Erst 34 Jahre später, nämlich 1896, seien auch Frauen zugelassen worden – einstimmig! Höhen und Tiefen über 150 Jahre Vereinsgeschehen hätten in der unter Federführung von Klaus Andersen erstellten, illustrierten Chronik ihre Würdigung gefunden, lobte Behrends. Er dankte all denjenigen, die in anderthalb Jahrhunderten den Verein gelebt und ihm gedient hätten. Wie ein Unternehmen müsse sich ein Verein am Markt behaupten, Spaß und Freude bewirken sowie ein Wir-Gefühl auslösen. Ehemalige Abteilungen wie Ballett, Boxen, Faustund Schleuderball, Leichtathletik, Schwimmen und Wassersport weckten deshalb nur noch Erinnerungen. Dem „Verbraucherverhalten“ werde Rechnung getragen, der Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern komme zum Tragen, ging der Festredner auf neue Trends wie Zumba und Drums alive ein. In einer Kleinstadt wie Jever sollten Mitglieder in jungen Jahren gewonnen werden, um sie ein Leben lang – später mit der Familie – mit Freude zu erfüllen. Es ließen sich Generationen aufzählen, in denen Oma und Opa, Vater und Mutter, Kinder und Enkel mit Stolz „Ich bin MTVer“ sagen könnten. Mit seiner überzeugenden Jugendarbeit leiste der MTV für die Familien und das Gemeinwesen nachhaltig den größten Beitrag für das Wohl der Jugend, forderte Behrends seine Zuhörer zum Beifall für diejenigen Mitglieder auf, die zusammen mit den Jugendlichen erfolgreich arbeiten. Dabei lernten junge Menschen gleichzeitig Unterordnung, Pünktlichkeit und Disziplin. Außerdem würden sie zur Erbringung einer ordentlichen Leistung auf Dauer angehalten, denn die Schule im Verein sei wie im Unternehmen eine Schule fürs Leben. Erfolg sei nicht nur sportlich, sondern auch in der Freundschaft, Kameradschaft und Zugehörigkeit repräsentiert. Auch mit dem beispielhaften Bau der Tennisanlage und dem Fitnesspark habe der Verein nachhaltig das Sportgeschehen in der Stadt geprägt, hob Behrends eine Mammutaufgabe hervor, die für eine ehrenamtlich geführte Gemeinschaft von mehr als 2000 Mitgliedern nicht selbstverständlich sei. Stellvertretend für alle in den letzten Jahrzehnten nannte der Festredner namentlich als beispielhaft neben dem 1. Vorsitzenden Eckhard Kohls Gerd Frerichs, Frank Janssen, Günther Rothenhäuser, Dieter Jürgens und Martin Schadewald, die hervorragende Arbeit geleistet hätten. Dankesworte richtete Behrends auch an die Kommunen, denn neben Zuschüssen würden Hallen entgeltfrei zur Verfügung gestellt. Er schloss mit den plattdeutschen Worten: „Der MTV Jever schall bleuen!“ („Der MTV Jever soll blühen“).

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