HG blamiert sich bei der HSG Osnabrück

JEVER/SCHORTENS/JOS – Selbst einen Tag nach der 20:33-Auswärtsniederlage bei der HSG Osnabrück hatte sich Axel Wolf, Trainer des Handball- Landesligisten HG Jever/ Schortens noch nicht wieder beruhigt. Das was seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit abgeliefert hatte, bezeichnete er als „charakterlos“ und „kollektives Versagen“. Gerade die erfahrenen Spieler im Kader hätten ihn maßlos enttäuscht, sagte er am Sonntag. Dabei blieb die HG den Gastgebern aus Osnabrück lange dicht auf den Fersen. 100 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff stand es 11:10 und selbst das 14:11 zur Pause war noch keine Vorentscheidung. Zwar hatten sich die Friesländer schon im ersten Durchgang etliche Fehlversuche geleistet, doch die HSG agierte spielerisch recht eindimensional, sodass es knapp blieb. In der Pause versuchte Wolf seine Jungs neu einzustimmen, stieß aber auf taube Ohren. „Dann sprichst du die Sachen in der Halbzeit an, dann sind die gleich beleidigt“, sagte er, noch immer fassungslos vom Verhalten einiger Spieler. So kam dann auch, was kommen musste. Jever/ Schortens stellte seine Fehler nicht ab, Osnabrück bedankte sich und zog Tor um Tor davon. Auch einige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns waren der Laune des HG-Trainers nicht unbedingt zuträglich, doch Schuld sei sein Team ganz alleine. „Das wäre die Chance gewesen, ein Zeichen zu setzen und sich ohne Hilfe aus der Zweiten Luft nach unten zu verschaffen. Aber nein, jetzt stecken wir wieder mitten drin in dem ganzen Schlamassel“, zeigte Wolf kein Verständnis für die individuellen Schwächen seiner Spieler. Mit seinen Torhütern zeigte er hingegen schon fast Mitleid. „Die können am wenigsten dafür“, sagte er. Auch die jungen Akteure nahm er aus der Schusslinie, ihnen fehle es eben noch an der nötigen Erfahrung. Doch abgesehen von Eike Schanko, der mit sechs Treffern bester HG-Schütze war, sah er das Spiel der etablierten Jeveraner und Schortenser als persönliche Beleidigung. „Es ist ja nicht meine Art, mitten in der Saison hinzuschmeißen, aber Samstag war ich kurz davor“, erläuterte Wolf. Am Dienstag im Training werde es ein intensives Gespräch zwischen Mannschaft und Coach geben. Dabei sei der Ausgang und damit seine Zukunft auf der Trainerbank völlig offen, gab Wolf einen Einblick.

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