HG fehlt manchmal die Konsequenz

Zwölf torlose Minuten für Jever/Schortens im zweiten Durchgang. Nachwuchsspieler überzeugen. VON KATHRIN KRAFT

JEVER – Eigentlich konnten alle zufrieden sein, aber irgendwie waren sie es doch nicht. Mit 32:25 hat die HG Jever/Schortens am Sonnabend das Landesliga- Schlusslicht TV Neerstedt II besiegt, so richtig glücklich schauten jedoch nur die Zuschauer aus der Wäsche. Sie hatten ein temporeiches Spiel gesehen, in dem die Gastgeber über weite Strecken sehenswerten Angriffshandball präsentierten.

Bis sich die HG Jever/Schortens aber ein Stück weit abgesetzt hatte, dauerte es. Die Möglichkeiten dazu waren da, allerdings kamen mehrfach die Anspiele auf Torben Schoster oder Dennis Siebels beim Tempogegenstoß zu ungenau. Auch das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer klappte nicht hundertprozentig. Der fehlende Jan Bergmann wurde von Dominik Schwarzenberger ersetzt, seine Gegenspieler hatten jedoch ein gutes Auge.

So war es an den Rückraum- und Außenspielern, für Tore zu sorgen. Das machte am Sonnabend vor allem ein Neuling gut: Thore Jacobs bekam das Vertrauen der Trainer, von Beginn an zu spielen, kam nicht nur auf sechs sehenswerte Treffer, sondern hatte auch einen Blick für die Mitspieler. Von Nervosität war nichts zu spüren, obwohl er nach der Partie zugab, angesichts der Verantwortung doch nervös gewesen zu sein.

Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gelang es den HG-Akteuren, ein wenig davonzuziehen. Zweimal Schoster, zweimal Siebels, Schwarzenberger und Sven Wolf machten aus dem 13:14-Rückstand eine 19:14-Pausenführung.

Die Trainer Axel Wolf und Reiner Schumacher drängten in der Kabinenansprache darauf, das Abwehrverhalten weiter zu forcieren – gesagt, getan. Wiederum zehn Minuten später betrug der Vorsprung der Gastgeber neun Treffer. Doch anstatt nun nachzulegen, war plötzlich Sendepause im Angriff. Von der 40. bis zur 52. Minute gelang der HG kein Tor mehr. Reihenweise klatschten die Bälle an die Latte, flogen am Tor vorbei oder wurden Beute von TV-Keeper Lukas Oltmanns, der im zweiten Durchgang das Tor hütete.

Die Gäste witterten Morgenluft, drehten noch einmal auf und kamen auf vier Treffer zum 22:26 heran. Dass es zu diesen Zeitpunkt nicht knapper war, lag auch daran, dass Lennart Suttner im Tor ein hervorragendes Spiel machte. Am Ende fing sich die HG noch einmal und baute den Vorsprung wieder auf sieben Tore zum 32:25-Endstand aus.

„Mit denen, die wir ins kalte Wasser geworfen haben, sind wir sehr zufrieden“, sagte Axel Wolf nach der Partie. „Aber wir waren streckenweise nicht konsequent genug.“ Und Reiner Schumacher ergänzte: „Wenn man auf neun weg ist, muss man weitermachen.“

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