HG feiert Unentschieden wie einen Sieg

Schlüsselszene in der 34. Spielminute stellte Spielverlauf auf den Kopf. Sieben Treffer in Folge für die HG.
VON THOMAS BREVES
JEVER/SCHORTENS – Die Serie setzt sich fort. Die Sporthalle an der Jahnstraße ist kein gutes Pflaster für Handballmannschaften in der Verbandsliga Nordsee. Zumindest, so lange sie nicht HG Jever/Schortens heißen. Erneut ist einer der Top-Anwärter auf den Aufstieg in die Oberliga beim Team des Trainergespanns Hero Dirks/Dietmar de Vries ins Straucheln geraten. Am Samstagabend erwischte es die HSG Delmenhorst. Immerhin, am Ende retteten die Gäste beim 27:27 einen Punkt. Das gelang bisher keinem der drei Mitbewerber um den Meisterschaftstitel. Wirklich jubeln durfte am Ende allerdings nur das Team des Gastgebers – und das zurecht.
Die Schlüsselszene der Partie ereignete sich dabei in der 34. Spielminute. Die HSG Delmenhorst hatte das Spiel im Griff, lag mit 17:12 in Führung und nur wenig deutet darauf hin, dass sich daran noch irgendetwas ändern sollte. Auch auf der Tribüne machte sich leichte Resignation breit, während Hallensprecher Thomas Bochum sich vergeblich mühte und um Unterstützung bei den HG-Fans warb.
Dann blieb HSG-Rückraumspieler Benjamin Janssens verletzt am Boden liegen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht ließ einen Kreuzbandriss oder Schlimmeres vermuten. Auch wenn er nach fünfminütiger Behandlungspause wieder aufs Feld zurückkehren konnte, brachte die Situation reichlich Unruhe und sogar Konfusion in die Reihen der Gäste. Plötzlich lief bei ihnen überhaupt nichts mehr zusammen. Neun Minuten später führte die HG plötzlich mit 19:17, hatte deutlich Oberwasser und den Verlauf der Partie auf den Kopf gestellt. Henning Cassens, Jan Bergmann und Co. hatten keine Mühe mehr, den bis dahin gut agierenden Abwehrriegel der Gäste zu knacken. Im Gegenteil, haarsträubende Fehler taten sich auf: „Ich habe mich selbst gewundert, plötzlich war da eine Drei-Meter-Lücke“, erklärte Sören Krebst nach dem Spiel.
Gästetrainer Andre? Haake hatte einige Mühe, sein Team wieder auf Kurs zu bringen, doch es schien ihm zu gelingen. In überzahl kam seine Mannschaft wieder auf 24:24 heran und ging drei Minuten vor Schluss sogar mit 27:26 in Front. Doch Jan Bergmann glich zum 27:27 aus und die HG hatte sogar in der letzten Spielminute noch einmal die Gelegenheit, selbst den Sieg einzufahren. Allerdings scheiterte der stark aufspielende Henning Cassens diesmal. So mussten Zuschauer, Spieler und Trainer der HG am Ende bei einem direkt zu verwandelnden Freiwurf noch einmal zittern. Der Ball landete allerdings neben den Tor.
Während die HG-Spieler jubelten und Trainer Hero Dirks mit dem Punkt durchaus zufrieden war, machte sich Frust beim Gästetrainer Andre? Haake breit: „Das war ärgerlich. Wir haben besser gespielt.“

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