HG feuert aus allen Lagen
Jan Bergmann trifft 14 Mal. Viel Bewegung im Rückraum. Gegner improvisiert im zweiten Durchgang. VON KATHRIN KRAFT JEVER – Na schaut, es geht doch! Das wird sich so mancher Handballfan gedacht haben, als er am Sonnabend das Landesligaspiel der HG Jever/ Schortens gegen den Mitabsteiger HSG Osnabrück verfolgte. Die Hausherren setzten die Forderungen ihres Trainergespanns um und brannten ein wahres Offensivfeuerwerk ab. 20 Treffer waren es bereits zur Pause, am Ende standen 37 Tore zugunsten der HG auf der Anzeigentafel. Der Gegner kam nur auf 29. Nur ein paar Minuten dauerte es, dann war die HG im Spiel. Henning Cassens, Eike Schanko und Marvin Oschmann wirbelten im Rückraum und versuchten mit viel Bewegung, die Osnabrücker Abwehr auseinander zu ziehen. War dies gelungen, hatte Jan Bergmann am Kreis Platz zum Abschluss. Was die Trainer Reiner Schumacher und Axel Wolf in den vergangenen Wochen noch moniert hatten, nämlich die ungenauen Kreisanspiele zum falschen Zeitpunkt, war abgestellt. Stattdessen traf die HG nun aus allen Lagen und stand in der Abwehr zumeist so stabil, dass es der Gegner war, der Schwierigkeiten hatte, eine gute Wurfposition zu finden. Nach dem 4:4 setzte sich die HG Jever/Schortens langsam ab, erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung. So richtig turbulent wurde es aber erst ab der 19. Minute. Von 10:9 zog die HG auf 14:9 davon, und plötzlich stand es 19:11. Sebastian Siebert im Tor der Osnabrücker hatte zu diesem Zeitpunkt längst die Nase voll, er verfolgte seine Mannschaftskollegen bis an die Mittellinie und forderte lautstark eine konsequentere Deckung. Jan Bergmann war in dieser Phase einmal mehr der Mann für die Tore. Zwar ließ die HG ihren Gegner bis zum Pausenpfiff wieder auf fünf Treffer herankommen, das 20:15 war dennoch ein solider Vorsprung. Die HSG Osnabrück blieb lange in der Kabine – es gab offenbar Redebedarf. Trainer Timm Dietrich ließ im zweiten Durchgang eine offensivere 5:1-Abwehr spielen, die jedoch im Vorfeld überhaupt nicht trainiert worden war. Davon ließ sich die HG auch nicht beeindrucken. Gestützt auf den wieder einmal großartig aufgelegten Torsten Janßen im Tor bauten die Gastgeber ihren Vorsprung aus und freuten sich am Ende über den verdienten 37:29-Erfolg. „Jever war richtig stark, richtig heiß. Da muss man auch sagen, dass sie verdient deutlich gewonnen haben“, sagte HSG-Trainer Dietrich. Und auch HG-Coach Schumacher war zufrieden.