HG hadert mit eigener Torausbeute
Tempo, Temperament und ein bulliger Nationalspieler stellen HG-Abwehr vor große Probleme.
VON GORDON PA?SCHEL
JEVER – Im Kampf um den Klassenerhalt haben die OberligaHandballer der HG Jever/ Schortens am Wochenende einen Ru?ckschlag hinnehmen mu?ssen. Das Team von Trainer Andreas Jakumeit verlor sein Heimspiel gegen die Zweitligareserve der HSG Nordhorn mit 25:30. Dadurch verpasste die HG den mo?glichen Absprung von den Abstiegsra?ngen und verharrt weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Vor gut 250 Zuschauern in der Sporthalle an der Jahnstraße in Jever begannen beide Mannschaften mit großem Engagement und hohem Tempo. Vor allem die Ga?ste ließen den Ball immer wieder geschickt durch die eigenen Reihen zirkulieren, bis ein Spieler frei zum Abschluss kam. Die HG, bei der Torsten Bolz mit Ru?ckenproblemen kurzfristig ausfiel, stemmte sich kraftaufwa?ndig dagegen. U?ber 2:2 (4. Minute) und 4:6 (11.) lagen die Teams bis zur 14. Minute (6:6) zuna?chst gleichauf.
Wie intensiv die Begegnung in dieser Anfangsphase war, verdeutlicht die Siebenmeterquote. Schon nach sechs Mi-
nuten hatte das souvera?ne Schiedsrichtergespann aus Neuenburg viermal auf Strafwurf entschieden. Vor allem die Gastgeber zeigten an der Linie Nerven und scheiterten regelma?ßig. Gleich fu?nf Versuche landeten am Sonnabend beim starken Keeper Dennis Bartels, am Pfosten oder sogar neben dem Geha?use der Ga?ste.
Dank technischer U?berlegenheit, einem u?berragenden Spielgestalter Axel Terwolbeck und dem bulligen Jugendna-
tionalspieler Luca de Boer am Kreis setzte sich die HSG bis zur Halbzeit dann immer deutlicher ab. U?ber 10:6 (21.) und 14:9 (28.) bauten die Nordhorner ihre Fu?hrung bis zum Seitenwechsel auf 16:11 aus. Die HG verlor nicht nur in dieser Situation zu viele Ba?lle im Angriff, vergab Großchancen und schaffte es nicht, das Anspiel an den Kreis zu unterbinden.
Aber die Mannschaft zeigte Moral. Nach der Halbzeitpause ka?mpfte sich der Gastgeber auf
14:17 (36.) heran. HSG-Spielmacher Axel Terwolbeck wurde in Manndeckung genommen, im Tor lief Thomas Breves mit spektakula?ren Paraden zu Hochform auf und vorne taten sich nun immer o?fter Lu?cken auf, die HG-Kapita?n Krause und Co. in dieser Phase zu nutzen verstanden. Bis zur Schlussviertelstunde (17:21, 44.) bewahrte sich die Handballgemeinschaft so ihre Chance, zumindest zu einem Punkt zu kommen.
Am Ende aber ra?chten sich die vielen vergebenen Torgelegenheiten an diesem Abend. Die Ga?ste konterten den amtierenden Verbandsligameister in eigener Halle aus. Spa?testens beim 18:23, einem sehenswerter Heber vom schnellen Florian Lammering zehn Minuten vor dem Schlusspfiff, war abzusehen, dass es fu?r die HG nicht mehr reichen wu?rde. Zu sicher stand Ga?stekeeper Bartels und zu oft tauchten die Nordhorner ihrerseits vo?llig frei vor Thomas Breves auf. Beim Stand von 25:30 beendete das Duo Peuckert/Reiners schließlich die Partie.
HG Jever/Schortens HSG Nordhorn II 25:30 (11:16) HG Jever/Schortens: Breves (1. bis 60. Minute) und Hilbinger (fu?r einen Siebenmeter) im Tor; Meyer, Graalfs (2), Cassens (1), Tammen, Krause (7/2), Jost, Harms (5), Kuhnt (5/1), Bergmann (3), Krebst (2), Siebels und Schoster (beide nicht eingesetzt).
HSG Nordhorn II: Bartels und Breer im Tor; Terwolbeck (7/4), C. Poll, M. Poll (1), Wenderoth, Lammering (5/1), Hombrink (8), Haverkamp (3/1), Ju?rriens, de Boer (6). Siebenmeter: HG: (8/3); HSG: 9/6. Zeitstrafen: HG: 6 (Jost, Kuhnt sowie je zweimal Graalfs und Krause); HSG: 6 (Terwolbeck, Lammering, Haverkamp, de Boer und zweimal C. Poll).
Schiedsrichter: Ole Peuckert und Sebastian Reiners (HSG Neuenburg/Bockhorn).
Zuschauer: Ca. 250.