HG Jever/Schortens packt ihr Kämpferherz aus
FRIESLAND/MELLE/TOB – Wenn nicht jetzt wann dann: Der Weltmeister-Hit aus dem Jahr 2007 hat wohl selten treffender gepasst als für das Auswärtsspiel des Handball-Landesligisten HG Jever/Schortens gestern am späten Nachmittag beim Vorletzten der Tabelle HSG Grönegau-Melle. Die Chance, endlich den Auswärtsfluch zu besiegen, war da. Die gute Nachricht: Moral und Kampfgeist der Truppe von Trainer Axel Wolf stimmten. Die schlechte: Die zwei erhofften Punkte blieben bei der knappen 25:27-Niederlage aus. „In den entscheidenden Situationen waren wir zu hektisch“, erklärte Co-Trainer Dietmar de Vries nach der Partie, die für den Gastgeber so etwas wie der letzte Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt darstellte. Entsprechend motiviert trat die Mannschaft von Trainer Jörg Pag auf. Allerdings musste er zunächst einsehen, dass die von ihm gewählte offensive Abwehrformation gegen die HG nicht fruchtete. Spätestens, als die Wolf-Sieben mit 7:6 in Führung ging, zog er die Notbremse und stellte auf eine defensivere Variante um. Zur Halbzeit lag Grönegau-Melle dank der wieder erstarkten Abwehr mit 16:14 in Führung und baute diese in der zweiten Spielhälfte sukzessive aus. Den Hauptgrund für den plötzlichen Sieben- Tore-Rückstand (46. Minute) sah de Vries allerdings in einer knapp 15-minütigen Schwächephase der HG. „Da treffen wir die falschen Entscheidungen.“ Doch im Gegensatz zu den vergangenen Begegnungen, brach die Wolf- Sieben in den folgenden Minuten nicht in sich zusammen. Im Gegenteil, sie packte ihr Kämpferherz aus und ließ den Vorsprung, auch dank eines blendend aufgelegten Lennart Suttner (20 Paraden) im Tor, Stück für Stück zusammenschmelzen. Beim 23:24 standen die Friesländer kurz vor der Überraschung, der Ausgleich wollte aber nicht mehr gelingen. „Wir geben aber nicht auf. Wir sind fest vom Klassenerhalt überzeugt“ erklärte de Vries nach dem Spiel im Brustton der Überzeugung.