HG Jever/Schortens scheitert an eigener Wackelabwehr
SCHORTENS/TOB – Die bessere Abwehr gewinnt das Spiel. Es ist eine einfache Formel im Handballsport, doch wie viel Wahrheit in ihr steckt, hat sich am Sonnabend-Nachmittag in der Sporthalle an der Beethovenstraße gezeigt. Zumindest in der ersten Halbzeit verzichteten die Landesliga-Spielerinnen der HG Jever/Schortens nämlich weitgehend auf die Defensivarbeit. Das Resultat war ein deutlicher 14:24-Halbzeitrückstand, der trotz enormen Kampfgeistes in der zweiten Hälfte nicht mehr wettgemacht werden konnte. Das Team von Trainerin Kathrin Busalksi musste eine schmerzhafte 34:41-Niederlage gegen GW Mühlen hinnehmen. „75 Treffer sind wirklich ein denkwürdiges Ergebnis“, sagte HG-Betreuerin Birgit Graalfs nach der Partie. Es hätte jedoch nicht soweit kommen müssen. Denn bis zur 15. Spielminute lief eigentlich noch alles nach Plan. Die HG ließ sich bis zum 8:9 nicht abschütteln. Dann jedoch folgte eine Viertelstunde, die nicht nur den zahlreichen Zuschauern ungläubige Mienen verpasste. Im Angriff unterliefen den Gastgeberinnen Fehler um Fehler, die GW Mühlen per Tempogegenstoß konsequent bestrafte. Auch in der Abwehr lief nicht mehr viel zusammen. Zu behäbig wurde auf Seiten der HG verschoben. Auch ein Wechsel in der Abwehrformation brachte wenig ein. Die Grün-Weißen sahen die Lücken und nutzten sie konsequent. Auch aus dem Rückraum traf Mühlen beinahe nach Belieben und zog so Tor um Tor davon. Zudem hatte Sandra Möhlmann im Tor nicht ihren besten Tag erwischt. Beim Halbzeitstand von 14:24 deutete sich ein Debakel für die erneut von Petra Brunet betreute Heimmannschaft an.
Entsprechend deutlich fielen die Worte in der Kabine aus. Und es sollte tatsächlich
besser werden. Denn fortan gingen die HG-Spielerinnen konzentrierter und konsequenter zu Werke. Imke Diefenbach erkämpfte sich auf der vorgezogenen Abwehrposition einige Bälle und die Gastgeber kamen sogar noch einmal auf 34:39 heran. In Gefahr geriet der Sieg des Teams aus Mühlen jedoch nicht mehr. „Dazu sind sie auch zu ausgeglichen besetzt“, erklärte Graalfs und gab unumwunden zu: „Die bessere Mannschaft hat gewonnen.“
HG Jever/Schortens - GW Mühlen 34:41 (14:24)
HG Jever/Schortens: Möhlmann und Bergmann im Tor; Diefenbach (4 Tore), Schoster (11/4 Siebenmeter), Diers, Staszewski, Wasilewski (1), Pannen (5), Speckmann (1/1), Kolschen (1), Muschik (1), Busalski (5/3), Madena (5).
Siebenmeter: HG 8/10; GW 5/7. Zeitstrafen: HG 3; GW 6. Schiedsrichter: Hinrichsen/Hinrichsen (Nordenham).
Zuschauer: etwa 100.