HG macht sich das Leben selber schwer

VAREL/JEVER/SCHORTENS/KKR – Ein Handballer liegt verletzt am Boden, der Verursacher wird von den gegnerischen Spielern angegangen und geschubst, andere kommen hinzu, sogar ein bereits disqualifizierter Akteur sprintet von der Tribüne aus herbei, Trainer und Schiedsrichter versuchen Ordnung zu schaffen – es ist die unrühmliche Schlussszene des Handball- Verbandsliga-Derbys zwischen der HSG Varel-Friesland II und der HG Jever/ Schortens. Zum Zeitpunkt dieser Auseinandersetzung sind nur noch wenige Sekunden auf der Uhr und die HG hat das Spiel beim Stand von 29:25 längst gewonnen. Es sind also nicht nur unschöne, sondern auch überflüssige Szenen, die die beiden Mannschaften im Abstiegskampf weiter schwächen. Entsprechend wütend ist vor allem HG-Trainer Jaroslaw Frackowiak. In seiner Wut tritt er die Getränkekiste durch die Halle und nimmt sich seine Übeltäter lauthals zur Brust. Marc Bergers war derjenige, der das Foul kurz vor Schluss beging und dafür die Rote Karte (mit Bericht) sah. Sebastian Pudelko, der bereits eine Viertelstunde zuvor nach seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert worden war, stürmte zurück aufs Spielfeld und handelte sich so ebenfalls noch einen Bericht ein, der ihn für das letzte Saisonspiel am kommenden Sonnabend sperrt. „Das war Dummheit, mehr ist da nicht zu zu sagen. Da habe ich kein Verständnis für“, schimpfte Frackowiak nach Spielende. Seine Mannschaft hatte die Partie nämlich dominiert und dank einer guten, offensiv ausgerichteten Defensive und dem 14-fachen Torschützen Jan Bergmann über weite Strecken hoch und verdient geführt. Am Sonnabend (19.30 Uhr) folgt das Endspiel gegen den Abstieg gegen den VfL Fredenbeck II, das die HG unbedingt gewinnen muss. Was den Kader anbelangt, kommt da allerdings noch einiges an Arbeit auf Jaroslaw Frackowiak zu.

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