HG präsentiert sich wie ein Anfänger

JEVER/KKR – In der Abwehr sicher, im Angriff überlegt – so wollten Jaroslaw Frackowiak und die Fans der HG Jever/Schortens ihren Handball-Verbandsligisten am Sonnabend gerne sehen. Sie wurden jedoch bitter enttäuscht, denn was die Frackowiak-Schützlinge gegen den Tabellenletzten TV Langen boten, ließ selbst den sonst so ruhigen Trainer aus der Haut fahren. 19:25 lautete die verdiente Niederlage der Friesländ „Mit der Leistung haben wir in der Liga nichts zu suchen“, schimpfte Frackowiak, der nach dem Schlusspfiff erst einmal einen einsamen Spaziergang durch die Halle unternehmen musste, um seiner Gefühle Herr zu werden. Von Anfang an hatte nichts gepasst bei der HG Jever/Schortens. Die einzige Führung der Gastgeber (3:2) datierte aus der sechsten Minute, als zwei Siebenmetertore durch Sören Krebst und einen Tempogegenstoß von Jan Bergmann die HG nach vorne brachten. Dann aber bekam die Heimmannschaft kein Bein mehr an Deck. Ideenlos und zu hektisch im Angriff, zu wenig Konsequenz und Biss in der Abwehr – so kann auch ein Tabellenletzter nicht besiegt werden. Der wiederum überzeugte mit einer stabilen Abwehr und viel Aufmerksamkeit. Allein im ersten Durchgang resultierten sechs der 13 Tore aus Tempogegenstößen. Die waren möglich geworden, weil die HG bei seinen Angriffsbemühungen zu leichtsinnig agierte – „wie Anfänger“, rügte HG-Trainer Frackowiak. 7:13 lautete entsprechend der Halbzeitstand. Mit einem zufriedenen Lächeln kam TV-Coach Thomas Koch mit seiner Mannschaft aus der Pause. „Wir müssen konzentriert bleiben“, mahnte er. Das tat sein Team. Gestützt auf den starken Torhüter Timo Krummel behauptete Langen seinen Vorsprung. Die HG kam noch einmal auf 16:19 heran und sorgte erstmals an diesem Abend für so etwas wie Stimmung in der Halle. Dann zogen aber die Gäste wieder davon und hinterließen ziemlich deprimierte HG-Spieler und -Fans. „Vielleicht haben die Jungs gedacht, hier wäre heute Karneval oder Kirmes“, sagte Frackowiak wütend.

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