HG zieht sich aus der Landesliga zurück

JEVER. (JES) Paukenschlag in der Handball-Landesliga: Die HG Jever/Schortens hat seine Mannschaft aus dieser Spielklasse zurückgezogen. Dies teilte Michael Schmidt gestern Nachmittag auf Nachfrage unserer Zeitung mit. „Nachdem uns am Wochenende vier weitere Spieler verlassen haben, bestand unser Kader gerade einmal aus sechs eigenen Spielern“, berichtet der Trainer. Der Vorstand zog die Reißleine und meldete das Team nun vom Spielbetrieb in der Landesliga ab. Dabei hatte der Vorsitzende Karl-Heinz Schwarzenberger Anfang Juli noch von einem positiven Start in die Vorbereitung gesprochen. Dem neuen Trainer Michael Schmidt war der Klassenerhalt als Saisonziel vorgegeben worden. Seinerzeit hatte der Vorsitzende von zwölf festen Spielerzusagen berichtet. Doch es kam alles anders: Zwei weitere Spieler zogen ihre Zusage wieder zurück. Die Gründe dafür waren laut Schmidt berufs- oder studienbedingt. „Der Beruf geht nun einmal vor“, zeigt der neue Trainer Verständnis, der die weitere Vorbereitungszeit mit einem Zehn-Mann-Kader bestritt – in Hoffnung, dass noch weitere Spieler dazu kommen. Vakant bis zu diesem Zeitpunkt aber noch immer die Torhüterpostion, hatten doch im Sommer die beiden Torhüter Lennart Suttner und Thorsten Janssen den Verein verlassen. Während sich die verbliebenden Spieler ohne Keeper weiter auf die neue Spielzeit vorbereiteten, versuchten Vorstand und Trainer weiter neue Spieler zu akquirieren. „Der Verein hat wirklich alles versucht“, betont Schmidt, doch obwohl einige der potenziellen Neuzugänge beim Training vorbeischauten, blieben weitere Zusagen aus. Entscheidend für den Rückzug aus der Landesliga war aber, dass mit Dominic Schwarzenberger, Eike Schanko, Thore Schönheim und Jan Bergmann vier weitere Spieler dem Verein am vergangenen Wochenende den Rücken kehrten und gemeinsam zur HSG Wilhelmshaven wechseln werden. „Allen vier war die Planung mit Blick auf die neue Saison einfach zu riskant“, erklärt Michael Schmidt, der die Entscheidung des Quartetts nachvollziehen kann. Bleibt die Frage, wie geht es weiter mit der HG Jever/Schortens. Michael Schmidt konnte dazu gestern noch nichts sagen und verwies darauf, dass die Gespräche über die neue strukturelle Ausrichtung des Vereins noch ausstehen. Gut möglich sei aber, dass das bisherige Reserveteam, das kein Interesse daran hat, in der Landesliga zu spielen, in der Spielzeit 2017/18 als „Erste“ in der Landesklasse auflaufen wird, während im Hintergrund eine neue erste Mannschaft perspektivisch aufgebaut wird. Offen ist dabei auch die Zukunft von Trainer Michael Schmidt. Er selbst hatte vor der Saison auch von drei anderen Vereinen Anfragen vorliegen. „Grundsätzlich ist und bleibt die HG Jever/Schortens mein erster Ansprechpartner“, berichtet Schmidt.

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