Jever ist immer noch handballhungrig

VTB-Keeper Rasmus Ots wird zum Matchwinner in der entscheidenden Partie gegen die HG Jever/Schortens II.

JEVER/SCHORTENS/ALTJÜHRDEN. (sv) Den größten Zuschauerzuspruch der zweiten Handball-Pokalrunde auf Verbandsebene hat am vergangenen Wochenende die HG Jever/Schortens II verzeichnet. Der Oberligist SG VTB/Altjührden beendete das Turnier als Sieger, denn im letzten Spiel des Tages wurde der gastgebende Regionsoberligist mit 15:9 Toren bezwungen. Beide Teams hatten zuvor dem bislang ungeschlagenen Landesklassen-Spitzenreiter TS Hoykenkamp deutliche Niederlagen zugefügt.

Die HG Jever/Schortens II startete mit einem fulminanten 30:14-Sieg nach 40 Spielminuten gegen die TS Hoykenkamp in diesen Wettbewerb. Mit 16 Spielern angetreten machte sie schon im ersten Spiel des Tages deutlich, dass sie nichts dem Zufall überlassen wollte. Die Gäste wurden durch den Angriffswirbel der Friesländer, die von Martin Schadewald betreut wurden, ganz offensichtlich überrascht. Nach zehn Spielminuten führte der Regionaloberligist bereits mit 7:2 Toren. Beim Stand von 9:3 nahmen die Gäste eine Auszeit. Bis zum Seitenwechsel (14:4 für die HG II) richteten sie aber nichts mehr aus. Die HG II nutzte den komfortablen Vorsprung, um die Leistungsträger für das entscheidende zweite Spiel zu schonen.

Dank der konsequenten Abwehrarbeit gelangen den Hausherren zwischen der 20. und 26. Minute fünf Tore in Folge zur 20:6-Führung. Danach schalteten sie einen Gang zurück, sodass am Ende ein dennoch beeindruckender 30:14-Sieg auf dem Tableau aufleuchtete.

Im zweiten Spiel traf der Oberligist SG VTB Altjührden auf die TS Hoykenkamp. Trainer Christian Schmalz setzte von Beginn an im Angriff auf den siebten Feldspieler. Seine Schützlinge benötigten dennoch eine Halbzeit als Anlaufzeit. Das lag zum einen an der schlechten Chancenverwertung – beste Positionen vom Kreis oder Außen wurden vergeben – , zum anderen an der schwachen Abwehrarbeit. Erst nach einer Viertelstunde gingen die Südfriesländer in Führung. Nach dem 10:9-Pausenstand und einigen klaren und deutlichen Ansagen während der Pause übernahm der Oberligist die Regie auf dem Feld. Drei schnelle Tore nach Wiederbeginn brachen den Widerstand der Hoykenkamper. Die SG VTB/Altjührden siegte letztlich mit 22:13 Toren.

Dadurch war der Weg zum „Spiel der Saison“ für die Spieler der HG Jever/Schortens II geebnet. Die Vareler hatten den Vorteil, dass sie in Trainer Christian Schmalz einen Informanten besaßen, der die Stärken und Schwächen des Regionsoberligisten genau kannte. Entsprechend war der Oberligist eingestellt. Die Abwehrreihen auf beiden Seiten agierten äußerst robust und kompromisslos. In den ersten 20 Spielminuten ließ die VTB-Deckung kaum zwingende Aktionen der Gastgeber zu. Die Folge war nach einem 3:0-Blitzstart eine verdiente 8:4-Pausenführung des Oberligisten. Starker Rückhalt der Vareler war Keeper Rasmus Ots. Er hielt freie Würfe von Außen, vom Kreis und einen Siebenmeter. Am Ende hatte der Este elf Paraden und damit eine Quote von mehr als 50 Prozent in der Statistik stehen – überragende Werte.

Im zweiten Spielabschnitt bauten sie ihre Führung auf 11:5 aus (31.). Zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung bereits gefallen, die Südfriesländer ließen in der zweiten Halbzeit nur fünf Treffer zu, erzielten aber noch sieben, sodass sie die Partie mit 15:9 Toren für sich entschieden.

Damit fehlt der SG nur noch ein Sieg in der dritten Runde, um das anvisierte Final4-Turnier des HVN/BHV-Pokals zu erreichen. Der Sieger dieses Pokals ist im Frühjahr berechtigt, gegen die Pokalsieger der anderen Landesverbände um den Amateurpokal zu spielen. Dieses Finale findet im Rahmen des DHB-Pokal-Final4 in Hamburg statt.

Bild 1 (Jochen Schrievers): Jan-Philip Willgerodt (links) hatte nach dem Spiel noch einiges mit dem Schiedsrichter zu klären.

Bild 2 (Jochen Schrievers): Renke Bitter (beim Wurf) setzte sich mit der SG VTB/Altjührden im Finale gegen Thore Linda, Jan-Philip Willgerodt (Abwehr, v.l.) und die HG II durch.

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