Jever/Schortens findet nicht in die Spur

Ungenaue Pässe und Abschlüsse kosteten mögliche Punkte. Friesländerinnen erwischen schwarzen Tag.
VON JOCHEN SCHRIEVERS
JEVER – Ratlos und mit hängenden Köpfen schlichen die Landesliga-Handballerinnen der HG Jever/Schortens nach der Partie gegen den TV Neerstedt in die Kabine. Gegen den Abstiegskandidaten hatten die Friesländerinnen zuvor mit 22:28 verloren. Die Zuschauer in der Sporthalle an der Jahnstraße sahen am Sonnabend gleich drei schwache Teams. Denn neben den Handballerinnen der HG und aus Neerstedt zeigten auch die Unparteiischen große Schwächen.
In der ersten Viertelstunde lief es bei den Gastgeberinnen noch nach Plan. Schnell wurden die Angriffe vorgetragen, konsequent agierten sie in der Defensive. Beim Stand von 6:2 in der 14. Minute nahm der TVN die erste Auszeit. Und die Worte des Neerstedter Trainers zeigten Wirkung. Während die HG in der Folgezeit recht nachlässig mit ihren Möglichkeiten umging, kamen die Gäste zu leichten Toren. So ging es mit 11:13 in die Kabinen. Nach dem Wiederanpfiff ließen die Friesländerinnen kurz ihr Können aufblitzen. Doch schon nach wenigen Minuten stellten sie das Handballspielen komplett ein. Mit einem Zwischenspurt von der 35. bis zur 42. Minute setzten sich die Gäste auf 14:21 ab. Doch noch war nicht Schluss. Die Handballerinnen aus Jever und Schortens bäumten sich noch einmal auf, verkürzten auf 17:21. Beim Stand von 18:22 bot sich
sogar die Möglichkeit noch weiter heranzukommen, doch wie so oft in dieser Begegnung verwarfen die Gastgeberinnen leichtfertig. Neerstedt bekam noch einmal Oberwasser und zog über 19:25 und 20:28 auf 22:28 beim Schlusspfiff davon. Während die Gäste gerade im zweiten Durchgang im Rahmen ihrer Möglichkeiten clever agierten, lief bei der HG nicht viel zusammen. In der Abwehr wurden sowohl die Kreisläuferin als auch die rechte Außenspielerin immer wieder sträflich alleingelassen. Auch HG-Torhüterin Sandra Möhlmann hatte nicht ihren besten Tag erwischt und wurde von den freistehenden Angreiferinnen reihenweise überwunden. Zur Verunsicherung durch die eigene schwache Leistung kam noch die Verwirrung, die die Schiedsrichter mit ihren Entscheidungen stifteten. Immer wieder schauten beide Teams die Unparteiischen fragend an, weil nach dem Pfiff nicht klar war, in welche Richtung es denn weitergehen würde. Gerade bei Siebenmeterentscheidungen war keine klare Linie zu erkennen. Doch dass es für die Friesländerinnen nicht zum Punktgewinn gereicht hat, lag allein am eigenen schwachen Auftritt. Neben individuellen Fehlern der Spielerinnen, schaffte es auch der Trainer nicht, Ruhe ins Spiel der HG zu bringen. Mit dem ständigen Personalwechsel zwischen Angriff und Abwehr schien er am Sonnabend seine Mannschaft zu überfordern. Nun gilt es, aus der Heimschlappe zu lernen und zurück in die Spur zu finden. Hierfür hat die HG bis zum 27. März Zeit. Dann geht es gegen die HSG Neuenburg/Bockhorn. HG Jever/Schortens TV Neerstedt 22:28 (11:13)
HG Jever/Schortens: Möhlmann, Bergmann im Tor; Berger, Diefenbach (8/1), Diers (2), Schoster (7), Müller (2), Wasilewski , Pannen, Post, Muschick (1), Busalski (1), Madena (1).

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