Kein aussterbender Sport

Höhepunkt war der Auftritt der Bundeskaderturnerin Lina Philipp. Aber auch Frieslands Turnnachwuchs begeisterte.
VON THOMAS BREVES
SCHORTENS–Es könnte eine Option für die Zukunft sein – Akrobatik, Show und Wettkampf. „Es ist durchaus denkbar, die Veranstaltung so aufzupeppen“, sagte auch Frieslands Turnfachwart, Reinhard Milter, nach dem Ende des Kreisturnwettkampfes. Denn was der Tunkreis anlässlich des Jubiläums auf die Beine gestellt hatte, war aller Ehren Wert. Eingebettet in die eigentlichen Wettkämpfe wurde zum ersten Mal ein Showprogramm organisiert. So sorgten am vergangenen Wochenende die Einlagen des MTV Wittmund an Barren und Airtrack genauso für Begeisterung, wie die atemberaubende Vorführung der Gruppe „Impetus Gymnacro“ des TSR Olympia Wilhelmshaven.
Der unstrittige Höhepunkt war jedoch der Auftritt von Lina Philipp. Die zwölfjährige Bundeskaderturnerin zeigte Auszüge aus ihrem Programm am Boden und auf ihrem Paradegerät dem Schwebebalken. Einer Vorführung am Stufenbarren musste sie jedoch eine Absage erteilen. Die Holmen waren zu glatt und die Verletzungsgefahr wäre zu groß gewesen, wenn sie abgerutscht wäre. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil, nicht nur den jungen Nachwuchssportlern, die ganz dicht am Geschehen dran sein durften, stand vor Staunen der Mund ganz weit offen. Auch Milter zeigte sich beeindruckt: „Es ist wirklich ein Unterschied, das im Fernsehen zu sehen oder live mit eigenen Augen. Wenn sie das durchhält, dann ist das schon enorm“, lautete sein Urteil zur Leistung des Turntalents. Ausgezahlt hat sich das Showprogramm auf jeden Fall. Denn so gut gefüllt, wie an diesem Nachmittag, war die Tribüne bei einem Turnwettkampf noch nie.
Das spornte auch die Sportler aus Friesland an. Nicht nur, dass die Veranstaltung einen neuen Melderekord zu verzeichnen hatte, auch die Leistungen stimmten den Fachwart sehr zufrieden. „Turnen ist keine aussterbende Sportart. Um die Zukunft mache ich mir keine Sorgen“, erklärte Milter. Lediglich ein Umstand ließ dann doch Sorgenfalten auf der Stirn. Denn die Hallensituation ist prekär. „Die Halle ist nicht repräsentativ, eine Sanierung ist dringend erforderlich“, stellte er fest. Zudem fehlt ein Sprungtisch, der im Gerätturnen mittlerweile zum Standard gehört. Die 226 Jungen und Mädchen, die an den zwei Wettkampftagen in der Aund SKlasse (erhöhte Anforderungen) antraten, nahmen es gelassen hin. Häufig brandete Applaus von der Tribüne auf, insbesondere dann, wenn die Jüngsten eine gelungene übung an den Geräten zeigten. Und keiner der Vereine sollte am Wochenende ohne eine gewonnene Medaille den Heimweg antreten. Die Tageshöchstwertungen sicherten sich Melanie Hölscher (TuS Sillenstede) und Lennard Jostmeier (TuS Oestringen). Vereinspokale holten der Heidmühler FC, TuS Oestringen (2), und TuS
Glarum. Einzelwertung Maedchen Klasse A und S
Vereinswertung Maedchen Klasse A

Zurück