Kein schöner, aber effektiver Handball
Die Gäste erwischen den besseren Start, brechen allerdings konditionell im zweiten Durchgang ein. VON JENS SCHIPPER JEVER – Mit einem kämpferischen 26:20-Sieg im Heimspiel über die HSG Osnabrück haben sich die ersatzgeschwächten Handballer der HG Jever/Schortens am Sonnabend im Abstiegskampf der Verbandsliga zurückgemeldet. In einer zerfahrenen Begegnung mit vielen technischen Fehlern gewann das Team von HG-Trainer Jaroslaw Frackowiak dank einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang am Ende verdient. Dabei spielte den HG-Handballern ein konditioneller Einbruch der Gäste im zweiten Durchgang in die Karten. Den besseren Start erwischte das Team aus Osnabrück und ging durch den ersten von insgesamt 13 Siebenmeter in Führung. Dies sollte allerdings der einzige Rückstand der Gastgeber im gesamten Spielverlauf bleiben. Die beiden HG-Spieler Mark Bergers und Dennis Siebels drehten die Partie. Letzterer war es auch, der nach zehn Spielminuten mit seinem vierten Treffer zur zwischenzeitlichen 6:3-Führung traf. Entscheidend absetzen konnten sich die Hausherren aber nicht. Sie verloren beim Stand von 8:4 kurzzeitig den Faden. So gelang den Osnabrückern bis zur 22. Minute der 8:8- Ausgleich. Wut entbrannt warf HG-Trainer Frackowiak die Timeout- Karte auf den Tisch der Zeitnehmer und nahm eine Auszeit. Der Erfolg blieb nicht aus, denn in der restlichen Spielzeit bis zur Pause erarbeiteten sich seine Schützlinge eine 14:11-Pausenführung. Zurück aus der Kabine machten die Gastgeber dort weiter, wo sie kurz vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten. Mit zielstrebigem Tempospiel bauten die HG-Handballer ihren Vorsprung weiter aus. Anders agierten dagegen die Gäste, die mit ihren Angriffsversuchen immer wieder am starken HG-Keeper Torsten Janßen scheiterten. Nachdem HG-Spieler Jan Bergmann in der 43. Minute das 20:12 erzielte, nahmen die Gäste eine erneute Auszeit. Im Anschluss witterten die Osnabrücker noch einmal ihre Chance, als drei Gästeangriffe in Folge ihr Ziel fanden und sie auf fünf Tore verkürzt hatten. Allerdings machten sich nun die konditionellen Unterschiede bemerkbar. Während sich die Gäste wiederholt Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung leisteten, spielten die HG-Handballer ihre Angriffe zielstrebig und konsequent zu Ende. So gelang dem agilen Sören Krebst mit dem 23:16 eine Vorentscheidung zugunsten der Hausherren, die am Ende die Osnabrücker mit 26:20 bezwangen. Für HG-Trainer Jaroslaw Frackowiak zählten am Ende nur die Punkte: „Spielerisch war das nicht überzeugend, aber in unseren Situation helfen letztendlich nur Ergebnisse. Damit bin ich zufrieden.“ Anders äußerten sich die Verantwortlichen der Gäste. „Erste Halbzeit konnten wir noch mithalten, doch dann wurde es immer weniger. Der Einbruch war dem kleinen Kader geschuldet“, erklärte Osnabrücks Co-Trainer Martin Köchert, der ohne fünf Stammspieler anreiste. Die kämpferische Leistung der ebenfalls ersatzgeschwächten HG-Handballer macht Mut für die weiteren Spiele. „Die Jungs haben die Situation verstanden“, erklärte Frackowiak. In der Tabelle überholt die HG die HSG aus Osnabrück und steht nun auf dem zwölften Rang.