MTV-Dritte triumphiert im Herzschlagfinale

Mit stahlharten Nerven und dem etwas längeren Atem sichert sich die Dritte des MTV Jever den Relegationsplatz zwei der TT-Bezirksoberliga Nord und qualifiziert sich somit für die mit großer Spannung erwarteten Ausscheidungsspiele am 10. Mai. Neben den hochgehandelten und ambitionierten Süd-Zweiten vom SV Molbergen trifft die Dritte dabei ausgerechnet auch auf die eigene Zweite! Dem Sieger dieser KO-Spiele ist ein Platz in der Landesliga Weser-Ems sicher. Auf dem Weg dorthin galt es allerdings noch zwei Hürden zu nehmen: Ganze vier Spiele Vorsprung wies das MTV-Sextett gegenüber den Schwarz-Weißen aus Oldenburg auf, hatte aber das schwerere Restprogramm. So ging es zunächst am Samstag nach Westerstede. Die TSG war kurz zuvor auch rechnerisch abgestiegen und gab sich zwar keineswegs kampflos geschlagen, verzichtete aber auf den guten Ruhrpott-Import Schneider und stellte Gerdes nur kampflos an die Einzeltische. Beim ungefährdeten 9:3-Auswärtserfolg setzten Alf Schieffer/Christian Mesler gegen die TSG-Urgesteine Horst und Rolf Claaßen sowie Volker Haltermann gegen den mittlerweile kurzbenoppten Aufschlagkünstler Daniel Sparding die sportlichen Glanzlichter. Parallel riss sich auch der Oldenburger Kontrahent im Fernduell am Riemen und düpierte die um den Ligaverbleib kämpfenden Hundsmühlener sogar noch deutlicher mit 9:2 – der MTV-Vorsprung schrumpfte damit auf verschwindend geringe drei Spiele. Mit dieser schweren Hypothek ging die Steinau-Sechs ausgerechnet gegen Sande ins Finale. Vor Monaten stellte Sande den ersten Gegner der Saison und entführte bei der 5:9-Schmach beide Punkte aus Jever, im letzten (regulären) Pflichtspiel der Serie musste nun ein möglichst hoher MTV-Erfolg her. Die Startaufstellung der TuSler schien den Jeveranern in die Karten zu spielen: Neben den dauerverletzten Heyen und Schulz mussten auch Dreyer und Kaste passen, Jörn Bruns, Hannes Biele und Carsten Luks rückten aus der Dritten bzw. Vierten nach. Aller Abstiegssorgen ledig und ohne jeden Druck starteten die Hausherren furios, die MTVer indes wirkten gehemmt angesichts der großen Chance auf den Relegationsplatz zwei – nur so ist der desaströse 0:3-Fehlstart zu erklären. Volker Haltermann/Wilhelm Rieken mussten Wynand Olierook/Carsten Luks ebenso nach fünf Durchgängen gratulieren wie Malte Stickel/Hans-Jürgen Steinau den kampfstarken Rüdiger Meinen/Hannes Biele. Alf Schieffer/Christian Mesler quittierten gegen Ralf Krieger/Jörn Bruns gar eine Viersatz-Pleite. Doch damit nicht genug: Wilhelm „Big Willie“ Rieken ging gegen Linkspfote Olierook chancenlos unter und reduzierte die MTV-Chancen auf ein Minimum, zumal im Fernduell Oldenburg gegen Westerstede gerade mächtig aufdrehte. Volker Haltermann als bester Spieler der Liga war sich seiner Verantwortung bewusst und behielt gegen den unbequemen Meinen die Ruhe. Die MTV-Mitte mit Malte Stickel und Alf Schieffer verstand den Appell: Während sich Stickel gegen Bruns fast schon standesgemäß schwertat und sich nur knapp gegen den langarmigen Angreifer behaupten konnte, ließ Schieffer nur einen Satzgewinn seines Gegners Krieger zu. Christian Mesler machte mit Biele anschließend kurzen Prozess und glich zum 4:4 aus, Hans-Jürgen Steinau erhöhte gegen den wehrhaften Luks auf 5:4. Die Nachricht vom 9:2-Erdrutschsieg der Oldenburger gegen Westerstede lieferte nun sogar zusätzliche Motivation – ein 9:4 würde reichen! Im Gleichschritt sicherten Haltermann (3:1 gegen Olierook) und Rieken (3:1 über Meinen) die nächsten Punkte und brachten die MTV-Mitte erneut ins Spiel. Aufschlagwunder Schieffer setzte Bruns früh unter Druck und siegte sicher mit 3:1, während sich Stickel gegen den sich tapfer wehrenden Krieger abermals erst im Finaldurchgang durchsetzen konnte. Sein 11:7 im Fünften markierte für den MTV den Auswärtssieg, den (inoffiziellen) Rückrundentitel mit starken 15:3 Zählern und den Gesamtplatz zwei, der zur Relegation berechtigt! Ein Spielverlauf, der nach dem 0:4-Auftakt dramaturgisch nicht spannender hätte sein können – und nicht knapper hätte sein dürfen! Ein 9:5 hätte bei Spielgleichheit die nach Sätzen besseren Schwarz-Weißen auf den Relegationsplatz gehievt! So aber gehen am 10. Mai gleich zwei MTV-Teams in die Ausscheidungsspiele zur Landesliga. Insbesondere auf das Duell MTV gegen MTV darf man gespannt sein.

Zurück