MTV-Erste legt Fehlstart hin
Der Tischtennis-Regionalligist MTV Jever hat in der vierten Liga einen Fehlstart hingelegt. Gegen Liganeuling TSV Sasel agierte das Friesland-Sextett insgesamt zu nervös und ließ gleich mehrere Möglichkeiten, das Spiel offen zu gestalten, ungenutzt liegen. Zwar musste der „fahnenflüchtige“ Spanier Gomez ersetzte werden, doch auch die Gäste aus Hamburg mussten ohne Spitzenspieler Oliver Alke auskommen – die Vorzeichen waren also durchaus ähnlich. Die junge Saseler Mannschaft zeigte sich im Spielverlauf dann aberinsgesamt lockerer und unbekümmerter. Die überzeugende Doppelvorstellung von Jevers Spitzenmann Kiryl Barabanov und Allrounder Marek Janssen, die prächtig harmonierten und Malte Dittmar/Sebastian Baum sicher dominierten, beantworteten die Gäste prompt. Die glatte Niederlage von Juan Carlos Luperdi und Wilhelm Rieken gegen Leon Abich/Tobias Schmidt war dabei noch eher zu verschmerzen als das das 2:3 des eingespielten Duos Florian Laskowski/Fabian Pfaffe. Nach einer vermeintlich komfortablen 2:0-Führung wurden die Gegner Jan-Niklas Meyer/Simon Moschall aber immer sicherer und siegten im Entscheidungssatz zur 2:1-Führung der Hamburger. Immerhin rief Kiryl Barabanov Normalform ab. Trotz einer leichten Blessur im Bereich der linken Hüfte, die ihn in längeren Ballwechseln sichtlich einschränkte, setzte sich der 25-jährige Weißrusse sicher in drei Sätzen gegen Dittmar durch. Zum mit Spannung erwarteten Duell der beiden Topakteure kam es zu Beginn der zweiten Einzelrunde. Barabanovs Gegner Leon Abich, immerhin amtierender Deutscher Jugendmeister, hatte in seiner ersten Partie mit dem Neu-Jeveraner Juan Carlos Luperdi kurzen Prozess gemacht. Dem 21-jährigen Abwehrspieler aus Peru war seine Nervosität deutlich anzumerken, Abich hingegen zeigte kaum Schwächen. Trotz tapferer Gegenwehr musste Luperdi letztlich die Überlegenheit des Hamburgers anerkennen. Barabanov, gewarnt nach der Galavorstellung seines Gegenüber, ergriff sofort selbst die Initiative gegen Abich und ging 2:0 in Front, ehe dieser stärker und mutiger wurde. In einem offenen Schlagabtausch hatte der 18-jährige Gästespieler schließlich auch das nötige Glück, um den Satzausgleich und damit den Entscheidungssatz zu erzwingen. Barabanov indes fand zurück in die Partie und ließ sich auch von der leicht lädierten Hüfte nicht aus dem Konzept bringen. In einem von etlichen Netz- und Kantenbällen geprägten Satz musste er dann aber zwei Matchbälle abwehren, ehe er im Duell zweier bärenstarker Spieler auf Augenhöhe den knappen Sieg zum 3:7 verbuchen konnte. Statt einer geschlossenen Mannschaftsleistung des von Thorsten Meyer gut eingestellten Teams blieb es jedoch bei einer feinen Einzelleistung des Topspielers. Bereits zuvor hatte Florian Laskowski nach einer guten Leistung gegen Meyer im fünften Satz nichts mehr zuzusetzen, Fabian Pfaffe ließ sich nach 2:0 gegen Baum noch von der Siegerstraße abdrängen und Edeljoker Wilhelm Rieken musste sich nach guter Leistung Moschall beugen. Juan Carlos Luperdi kämpfte derweil auch im zweiten Spiel beherzt und zeigte starke Defensivaktionen, die gegen Dittmar jedoch nur zu einem Satzgewinn reichten. Auch Marek Janssen fand nach einer glatten Pleite gegen Schmidt im zweiten Durchgang mehr Zugang zu Spiel und Gegner Meyer, ohne jedoch punkten zu können. Seine zweite Niederlage des Tages beendete eine dreistündige Partie, in der für den MTV Jever mehr drin war, als nur drei Spielgewinne und die Erkenntnis, das die Saison hart werden dürfte. In drei Wochen reist der MTV nun nach Schleswig-Holstein, um aus Schwarzenbek und Bargteheide Zählbares zu entführen – und darauf arbeitet die Mannschaft konzentriert hin.