MTV fordert Topfavoriten
Am dritten Spieltag kommt es knüppeldick für die Regionalliga-Neulinge vom MTV Jever. Nicht nur, dass die Truppe um Spitzenmann Kiryl Barabanov zwei Wochen nach dem Remis in Tündern erneut auswärts auflaufen muss, zudem warten am Doppelspieltag gleich zwei äußerst hohe Hürden auf die Friesländer. Der SV Bolzum etwa wird als letztjähriger Dritter nach dem Rückzug von Meister Hamburger SV und dem Aufstieg der Füchse Berlin als Topfavorit auf den Meistertitel gehandelt. Betreuer Friedrich Bolzum sieht trotz der starken Vorjahresbilanz keinen Grund zum Überschwang: „Platz zwei bis fünf ist unser Saisonziel“. Tatsächlich starteten die Bolzumer souverän die die noch junge Spielzeit und setzten sich an eigenen Tischen sicher gegen Schwarzenbeck durch. Der SVB besticht vor allem durch seine sehr ausgewogene Mischung mit jungen hungrigen Spielern wie etwa Schülernationalspieler Jannik Xu sowie Patrick Schöttelndreier und Maximilian Dierks, immerhin amtierender Landesmeister der Herren. Geballte Routine bieten derweil die Topleute Jens Klingspon und Lars Beismann, der in Jever nach seinem langjährigen Engagement noch immer einen guten Namen besitzt – einen solchen führt auch Vierer Sven Hielscher, Bruder des Ex-Nationalspielers Lars Hielscher. Ebenfalls zum Regionalligakader zählt der junge Abwehrer Otto, der gerade erst beim 12. Mitternachtsturnier in Jever Spielpraxis sammelte – er dürfte zum Spieltermin am Sonntag (14 Uhr) ausgeschlafen und bei Kräften sein. Auf die Friesland-Delegation trifft das möglicherweise nur bedingt zu: Das MTV-Sextett indes muss bereits tags zuvor als Herausforderer von TTS Borsum an seine Grenzen gehen (Samstag, 16 Uhr). Auch die heimstarken Hildesheimer kamen ausgezeichnet aus den Startlöchern und sind nach zwei Partien noch verlustpunktfrei. Dabei setzten sie ähnlich wie Bolzum auf einen durchaus gelungenen Mix mit Routinier und Führungsspieler Patrick Decker, der hochtalentierte „Händchenspieler“ wie Petersen, Hagemann und Schmidt anführt. Der unangenehm benoppte Landsvogt ist ein gleichermaßen kampfstarker wie unbequemer Gegner im hinteren Drittel, das von den Kolbe-Zwillingen Nick und Levi komplettiert wird. Für den MTV hat sich zumindest personell nichts Wesentliches geändert, zumal Niko Marek nach seiner Ellbogen-Operation vor gut vier Wochen noch nicht einsatzfähig ist. Trainer André Pfaffe wird seine Mannschaft sehr gewissenhaft auf- und einstellen – die Position des Außenseiters scheint dabei durchaus komfortabel und kommt gerade Jevers jungen Shootingstars wie Marek Janssen und Fabian Pfaffe sehr gelegen – in den bisherigen Partien spielten sie furios auf! „Diese Form galt es zu konservieren“, weiß Fabian Pfaffe, der noch keine Niederlage quittieren musste, und das soll auch so bleiben. Ebenfalls noch ungeschlagen und mit drei Zählern auf der Habenseite fährt der MTV ohne jeden Druck und verhalten zuversichtlich in Richtung Hannover – und hofft auf eine sportliche Überraschung!