MTV Jever nach hartem Kampf ohne Fortune

Mit leeren Händen kehrte Tischtennis-Regionalligist MTV Jever vom Rückrundenauftakt in Berlin und Celle zurück – trotz großer Gegenwehr musste der Tabellenvierte nach der 5:9-Pleite beim TTC Düppel auch beim 6:9 in Celle eine Niederlage quittieren. „In Berlin war mehr drin – wir waren einfach zu eisig!“ konnte Trainer André Pfaffe seine Enttäuschung nach dem Rückrundenauftakt in Düppel am Samstag nicht verbergen. Nach zwei glatt verlorenen Doppeln von Kiryl Barabanov/Philipp Flörke gegen Sebastian Stürzebecher/Radoslaw Zabski und dem wiedergenesenen Niko Marek an der Seite von Marek Janssen gegen Markus Lietzau/Patrick Strahl liefen die MTVer aber permanent einem Rückstand hinterher. Zwar verkürzten Florian Laskowski/Fabian Pfaffe mit einem souveränen Erfolg über Johannes Heise/Konstantin Kriese, in den Einzeln waren die Berliner aber erwartet stark und punkteten in allen Paarkreuzen. Vor 75 Zuschauern wehrte sich Jevers Spitzenmann Kiryl Barabanov am erfolgreichsten gegen die Düppeler Übermacht aus gleich mehreren erst- und zweitligaerfahrenen Topleuten. Der 21-jährige Weißrusse bestätigte seine überragende Hinrundenform und setzte sich zunächst mit 3:0 gegen Sebastian Stürzebecher durch, ehe im zweiten Durchgang mit demselben Ergebnis dem Oralchirurgen Dr. Markus Lietzau den Zahn zog. Zuvor hatte Florian Laskowski mit einem Viersatzsieg gegen Konstantin Kriese den MTV im Rennen gehalten, aber einzig Niko Marek konnte neben Barabanov im zweiten Durchgang nachlegen. Der Rückkehrer im Dress der Marienstädter zeigte gegen den bereits bei mehreren Berliner Zweitligisten bewährten Patrick Strahl trotz erheblichen Trainingsrückstandes starke Aktionen und bewies obendrein gute Nerven, die ihm drei knappe Satzgewinne bescherten. Im Gegensatz zum Hinspiel war der TTC nun aber auch im hinteren Paarkreuz konkurrenzfähig. Nach der ungewöhnlich kurzen Spielzeit von knapp drei Stunden – fast alle Einzel wurden in drei Sätzen entschieden – beendete Florian Laskowski Schlappe im Duell der Fünfer die erste Partie des Marathonwochenendes. Nach Übernachtung und Regeneration in Lehrte stellte sich das MTV-Sextett am Sonntag dem TuS Celle, der nach dem Hinrundendebakel um Wiedergutmachung bemüht war. Den besseren Start erwischten allerdings die Friesländer: Etwas überraschend gelang Niko Marek/Marek Janssen ein frühes Break gegen das Einserdoppel der TuSler mit Nils Hohmeier und Tobias Hippler, die erneut überzeugende Spitzenkombination Barabanov/Flörke (gegen Yannick Dohrmann/André Kamischke) erhöhte, ehe Florian Laskowski/Fabian Pfaffe gegen das gute Dreierdoppel Björn Ungruhe/Tim Fricke den ersten Gegenpunkt zulassen mussten. Oben besorgte erneut Kiryl Barabanov mit beeindruckender Zuverlässigkeit das 3:1 durch einen lockeren Sieg gegen Dohrmann, im zweiten Durchgang beherrschte er Celles Einser Nils Hohmeier fast nach Belieben und düpierte den Schülernationalspieler 11:1, 11:2, 12:10. „Kiryl ist echt der Hammer“, war Pfaffe voll des Lobes für seinen Topspieler, dem vor knapp 120 Zuschauern keinerlei Strapazen der 3000 km-Anreise aus Minsk anzumerken waren. Allerdings belohnte Philipp Flörke sich für seine gewohnt offensiven und mutigen Auftritte gegen Hohmeier und Dohrmann nicht, und auch Marek Janssen musste mittig die bessere Tagesform von Tobias Hippler und Routinier Ungruhe anerkennen. Im Duell der „Oldies“ behauptete sich dann aber der Wahl-Jeveraner Niko Marek gegen Ungruhe. Nach unzähligen gemeinsamen Trainingseinheiten zeigte sich Marek gut eingestellt und gewann drei der vier knappen Sätze. Wie Marek Janssen musste aber auch er dem gut aufgelegten Shootingstar Hippler gratulieren, und wie schon in Berlin reichte es im hinteren Paarkreuz nur zu einem Zähler, den Florian Laskowski nach drei sicheren Sätzen gegen Tobias Körnig verbuchte. „Das Schlussdoppel wäre bestimmt gekommen – auf dem Weg dorthin fehlte also eigentlich nur ein Punkt!“ ärgerte sich Niko Marek nach Spielende. Und dennoch: Der MTV Jever hält die Spur in der Regionalliga – schon am nächsten Spieltag Ende des Monats sollen die Kellerkinder aus Bargteheide die ersten Rückrundenpunkte nach Jever liefern.

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