Per Achterbahn zum ersten Saisonsieg
Entscheidung wäre schon in der Anfangsphase möglich gewesen. Zwei Punkte für die Moral.
VON KEVIN RITTER
JEVER – Eine wahre Achterbahnfahrt haben die Verbandsliga-Handballer der HG Jever/Schortens am Sonnabend mit ihren Fans unternommen, ehe sie gemeinsam den 35:29-Sieg gegen den Aufsteiger TSV Morsum feiern konnten. Denn in den 60 Spielminuten zuvor zog die Mannschaft von Hero Dirks zwar immer wieder davon, ließ den TSV dafür jedoch auch stets wieder herankommen. Zum Ausgleich langte es für die Gäste indes nur dreimal während der ersten zehn Minuten.
„In erster Linie haben wir zwei Punkte. Das ist für mich die Hauptsache“, sagte Dirks nach der Partie nicht ohne Erleichterung. Während er seiner jungen Mannschaft zwar auf der einen Seite ein Lob aussprach, ärgerte sich der HG-Trainer gleichzeitig über die mehrfach aufgetretenen Schwächephasen. „Das ist genau das, woran wir arbeiten müssen“, erläuterte er. „So gewinnen wir nicht gegen jeden Gegner.“
Tatsächlich zeigten die Jeveraner und Schortenser, bei denen sich zehn Spieler in die Torschützenliste eintrugen, bei ihrer Heimpremiere zwei Gesichter. Phasen mit zielstrebigem und erfolgreichem Tempohandball wurden abgelöst von Passagen, in denen das neu zusammengesetzte, junge Team sich zu viele unnötige Ballverluste leistete.
So starteten die Gastgeber stark und zogen schnell auf 5:2 davon. Doch Langeweile auf den Rängen sollte nicht aufkommen, denn der erste Durchhänger ließ den Vorsprung ebenso zügig zusammenschmelzen. Dann fing sich die HG wieder und zog bis zur Pause auf 19:13 davon. „Wir gehen nach der Pause auf 21:14, da haben wir es eigentlich“, beschrieb Dirks die Anfangsphase der zweiten Hälfte. Dass „eigentlich“ nicht reicht, stellte seine Mannschaft in der Folge allerdings erneut unter Beweis, denn längere Zeit gelang kein Treffer mehr. „Viel zu viele Fehler in entscheidenden Momenten“, bemängelte der Trainer, der seiner Sieben mir seiner Einwechslung mehr Struktur gab. Dirks war es auch, der in dieser kniffligen Phase das (zunächst) erlösende Tor zum 22:18 erzielte.
Erledigt war der TSV aber auch damit noch nicht. Erst als Torsten Janßen, der Adrian Sanden in der Schlussphase im HG-Tor vertrat, in der 57. Minute einen Tempogegenstoß abwehrte und Jens Tammen im direkten Gegenzug auf 32:28 erhöhte war bei den Gästen trotz einer Auszeit tatsächlich die Luft raus. So erhöhte die HG auf 35:29.
HG Jever/Schortens - TSV Morsum 35:29 (19:13)
HG Jever/Schortens: Sanden (9 Pa- raden) und Janßen (4) im Tor; Berg- mann (8 Tore), Dro?ge (5), Graalfs (5), Cassens (3), Schoster (3), Siebels (3), Dirks (2/1 Siebenmeter), Krebst (2/2), Tammen (2), Meyer (1), Oschmann, Pudelko.
TSV Morsum: Ehlers und Jacobsen (n.e.) im Tor; Fastenau (9), Bo?de- ker (6), Zysk (4), Elfers (3/1), Dop- mann (2), Wrede (2/1), Blohme (1), Franz (1), Gollnow (1), Beusse. Siebenmeter: HG 4/3; TSV 6/2. Zeitstrafen: HG 5; TSV 5. Spielfilm: 4:1 (5.), 6:5 (10.), 9:8 (15.), 14:11 (20.), 15:12 (25.), 19:13 (30.), 21:14 (40.), 22:18 (45.), 28:25 (50.), 31:28 (55.), 35:19 (60.).