Relegation: Zu zwölft gegen Molbergen
So langsam fahren die MTVer ihr Trainingspensum wieder hoch – die Spannung steigt vor der am kommenden Sonntag (ab 10.30 Uhr in der Halle am Mariengymnasium) bevorstehenden Landesliga-Relegation. Traditionell genießt bei diesen alles entscheidenden KO-Spielen der Tabellenachte der höheren Klasse Heimrecht und fungiert als Ausrichter. Als Achter der abgelaufenen Landesliga-Saison übernimmt der MTV Jever II diese Rolle durchaus gerne, hatten zeitweise doch nicht nur Intimkenner der Szene die MTV-Reserve bereits als sicheren Absteiger abgeschrieben. Nach wichtigen Rückrundenpunkten gegen die direkten Rivalen im Landesligakeller winkt nun doch noch der Ligaverbleib. Messen muss sich die Zweite dabei mit den Vizemeistern der beiden Bezirksoberligen – kurioserweise wird somit ausgerechnet die eigene Drittvertretung erster Gegner der Ausscheidungsspiele sein. Mit nervenstarker Präzisionsarbeit sicherte sich das Steinau-Sextett im Fotofinish den Vizetitel und könnte in der Relegation das Zünglein an der Waage spielen. Klar favorisiert geht der ambitionierte Süd-Zweite SV Molbergen in den Saisonabschluss, auch wenn er mit der Gegenwehr von gleich zwölf gegnerischen Akteuren rechnen muss. Mit Florian Henke sowie dem regionalligaerprobten Ex-Garreler Matthias Elsen stellen die Gäste ein bärenstarkes Spitzenpaarkreuz, dahinter lauern die angriffslustigen Jan Eckholt und Oliver Peus. Materialspieler Mathis Meinders, nominelle Nummer fünf in Molbergen, erspielte in der Rückrunde eine exzellente 8:1-Bilanz – im mittleren Paarkreuz! Auch Routinier Josef Bruns sowie die Ergänzungsspieler Ferhat Alim und Patrick Scheper dürften mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen den Weg nach Friesland antreten. Und dennoch – völlig chancenlos sehen sich die beiden Jeveraner Teams nicht. Die Zweite kann abermals auf ihren Topmann Björn Lessenich zurückgreifen, der eigens aus der Schweiz anreisen wird und zuletzt zuverlässig punktete. Sollte Alexander Janssen nach seiner Fingerfraktur wieder genesen sein, könnten Oliver Reeßing und Florian Pfaffe ein konkurrenzfähiges mittleres Paarkreuz stellen – hinten müssen Timo Volkert und Michael Rudolph auch erst mal geschlagen werden. Die Dritte indes muss voraussichtlich ohne Wilhelm Rieken auskommen, will aber trotzdem versuchen, die beiden höher gehandelten Teams zu ärgern – also auch die eigene Zweite! „Absichtlich hoch gegen die Zweite zu verlieren, kommt für uns überhaupt nicht in Frage“, schließt Mannschaftsführer Hans-Jürgen Steinau eine „Stallregie“ kategorisch aus. Ohnehin würde Jever II das gar nicht wollen: „Wir spielen reell gegeneinander, der Bessere gewinnt“, erklärt Michael Rudolph, der die Saison in der Dritten begann, im Laufe der Serie aber in die höhere Sechs aufrückte. Wer letztlich die beste Mannschaft des Relegationsturniers stellte, wird erst am Sonntagabend feststehen. Der Sieger hat einen Startplatz in der Landesliga sicher.