„Sie versagen im Kollektiv“

JEVER/SCHORTENS/SCHÜTTORF/TOB – Axel Wolf ist eigentlich eher für seine ruhige und besonnene Art bekannt. Doch irgendwann ist auch das Fass bei ihm voll. Am Samstag lief es über und der Frust über den Auftritt seiner Landesliga-Handballer beim FC Schüttorf 09 brach sich seine Bahn. „Sie versagen im Kollektiv, das nervt“, „Mir fehlt total die Leidenschaft“, „Das ist eine emotionslose, tote Truppe“, „Ich vermisse den Ehrgeiz“. Sätze wie diese bringen seine Verzweiflung auf den Punkt. Die 21:30-Niederlage ist die als Zahlenfolge manifestierte Hilflosigkeit seiner Mannschaft, die Pleite der ausschlaggebende Punkt, warum er zum Saisonende sein Engagement an der Seitenlinie der ersten Männermannschaft HG Jever/Schortens einstellen wird. Schon der Start in die Partie missglückte komplett. Nach nicht einmal acht Spielminuten leuchtete ein 0:6-Rückstand auf der Anzeigetafel, von dem sich die Landesliga-Handballer nicht mehr erholten. „Das ist doch blamabel“, stellte Wolf frustriert fest. Der FC Schüttorf überragte dabei keineswegs. Der Gastgeber spielte soliden, der Liga entsprechenden, Handball ohne Überraschungsmomente. „Alles, was die gezeigt haben, habe ich vor dem Spiel angesprochen. Ich frage mich wirklich, warum ich das mache, wenn mir scheinbar niemand zuhört.“ Die Zeiten in denen sich der Trainer schützend vor die Mannschaft gestellt hat, sind vorbei. Vor allem die Leistung der Rückraumspieler enttäuschte den Trainer wieder einmal maßlos. „Sie machen es sich zu einfach, die Verantwortung auf Christian zu schieben“, sagte Wolf. Der Sohn des Trainers ist Aufbauspieler und stieß am Saisonbeginn zum Team – aus der A-Jugend Regionsoberliga. Das Thema „Verantwortung“ scheint ohnehin ein ziemlich großes in der Mannschaft zu sein. Denn die will augenscheinlich keiner, schon gar nicht bei Auswärtsspielen, übernehmen – für die eigene Leistung erst recht nicht. „Wir haben uns verkauft, wie ein Trümmerhaufen.“

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