Spaß und Spannung gibt’s ein anderes Mal
NEUENBURG/JEVER/SCHORTENS/ TOB – Schon im Vorfeld war klar, dass es für die Landesliga-Handballerinnen der HG Jever/Schortens nicht wirklich schwer werden würde, beim siegund punktlosen Schlusslicht HSG Neuenburg/Bockhorn zu bestehen. Was ehemals ein rassiges Derby war, reich an Emotionen und Kampf, verkam am Samstagnachmittag zu einer äußerst einseitigen Angelegenheit. Die Schützlinge von HG-Trainer Markus Dröge setzten sich auswärts leicht und locker mit 39:13 durch. Spaß und Spannung: Fehlanzeige.
Die HG profitierte insbesondere von der eklatanten Angriffsschwäche der HSG Neuenburg/Bockhorn, die nach der vergangenen Saison zahlreiche Abgänge zu verkraften hatte – nahezu die komplette erste Sieben steht nicht mehr zur Verfügung. Der Qualitätsverlust konnte nicht
annähernd kompensiert werden. So stehen mitunter Spielerinnen aus der B-Jugend auf dem Platz. Deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass die 5:1-Abwehr der HG nur wenig Probleme mit den Bemühungen der Gastgeberinnen hatte. Allerdings dauerte es zehn Minuten, ehe die Angriffswelle der Gäste zu rollen begann.
Tempo, Tempo, Tempo hatte Markus Dröge seinen Schützlingen vor der Partie eingetrichtert und die setzen das auch konsequent um. Gleich 13 Mal war die HG über die erste Welle erfolgreich. Vor allem Kira Schoster, Imke Diefenbach und Katrin Brünen trafen dabei fast nach Belieben. Aber auch im gebundenen Angriffsspiel kamen die Gäste zu einfachen Toren, wenn sie das Tempo forcierten. Dann profitierte insbesondere Lisa Speckmann in Eins-gegen-Eins-Situationen
von der schwachen Abwehr. Mehr als einmal setze sie dabei auch Kathrin Busalski und Nina Wasilewski auf der Linksaußenposition gut in Szene.
Die völlig überforderten Gastgeberinnen, die nach der herben 27:60-Niederlage gegen den Elsflether TB erneut eine deutliche Klatsche kassierten, gaben sich allerdings während der gesamten Spielzeit zu keinem Zeitpunkt auf. „Sie ziehen es durch, das verdient Anerkennung“, zollte HG-Trainer Markus Dröge dem Team von Maik Radig Respekt. Der Neuenburger Trainer wirkte indes enttäuscht. „Wir haben versucht, das Beste draus zu machen. Meine Spielerinnen trainieren und sind engagiert. Aber sie sind nicht aggressiv genug, so gallig wie eine Kira Schoster“, erklärte er konsterniert.
Hätten die Schiedsrichter der Partie die Zeitspielregel konsequenter ausgelegt, das
Ergebnis wäre wohl noch deutlicher ausgefallen. Letztlich war es jedoch zweitrangig. Für die HG entpuppte sich der kurze Ausflug nach Neuenburg zu einer besseren Trainingsund Laufeinheit. Spaß und Spannung gibt es dann vielleicht wieder im nächsten Heimspiel. Dann empfängt die HG den SV Höltinghausen.
HSG Neuenburg/Bockhorn - HGJever/Schortens 13:39 (7:16)
HG Jever/Schortens: Möhlmann (1.-22./5 Para-
den) und Rickleffs (22.-60.Minute/6 P.) im Tor; Diefenbach (5 Tore/1 Siebenmeter), Schoster (9), Wasilewski (4), Wolf (2), Kolbusch (3), Post, Brünen (4), Speckmann (6), Muschick (4 /3), Busalski (2). Siebenmeter: HSG 3/5; HG 4/5. Zeitstrafen: HSG 0; HG 1. Schiedsrichter: Peters/Jandt.