Sportverein jetzt barrierefrei

Nur drei von 19 Sportstätten in der Stadt sind barrierefrei: das Freibad, die Schießanlage und die MTV-Anlage.

JEVER/JW – Jan Unger ist Geschäftsführer des MTV Jever. Eigentlich habe er sich über das Problem der barrierefreien Eingänge und Toiletten in der Sportanlage nicht unbedingt Gedanken gemacht, räumt der Jeveraner ein. Manchmal zwingen Unfälle, aber auch Operationen dazu, sich vorübergehend Gehhilfen zur Unterstützung zu holen. Oder das zunehmende Alter fordert seinen Tribut. Als kürzlich Paten vom Projekt „Sophie“ in der Sportanlage waren und feststellten, dass diese nach ihren Kriterien nicht barrierefrei ist, setzte sich Jan Unger mit dem Vorstand vom MTV zusammen, um hier schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen.

„Wir freuen uns, dass der MTV als Sportstudio in Jever – neben der Schießsportanlage und dem Freibad – jetzt über einen barrierefreien Eingang und barrierefreie Toiletten verfügt“, stellte Projekt-Koordinatorin Anke Casper fest. Denn genau das sei es, was sie und ihre ehrenamtlichen Mitstreiter durch ihre Öffentlichkeitsarbeit erreichen möchten: Die Menschen sollen sich Gedanken machen, was und wie sie etwas mehr tun können, um Menschen mit Handicap das Leben zu erleichtern. Casper: „Auch ganz besonders beim Sport, denn es ist schade, dass viele Sporthallen und Studios in unserer Stadt nicht einmal alleine zu erreichen sind. Gerade auch in den Schulen sollte darum schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden.“

Gerne werde das Projekt „Sophie“ auch weiterhin Aufkleber verteilen, wenn die Barrierefreiheit durch besondere Maßnahmen inzwischen erreicht wurde, sei es zum Beispiel durch Rampen, Klingeln oder durch zusätzliches Anbringen von Armstützen in öffentlichen Toiletten.

Zur Statistik: In Jever gibt es insgesamt 19 Sporteinrichtungen (Fitnessstudios, Sporthallen, Tanzsportstätten etc.), die vom Projekt „Sophie“ nach dessen Kriterien getestet wurden. Davon sind nur drei barrierefrei: das Freibad, die Schießanlage und jetzt die Sportanlage vom MTV. „Diese bietet nach der Nachbesserung einen ausgezeichneten, barrierefreien Zustand und gibt dadurch allen Menschen, besonders denen mit Handicap, die Möglichkeit, an einem sportlichen Leben teilzunehmen, um sich gesundheitlich fit zu halten – oder wieder zu werden“, sagt Anke Casper erfreut. Ausgenommen seien natürlich die Physiopraxen, in denen die Barrierefreiheit eine Voraussetzung und Selbstverständlichkeit sein sollte. Auch hier wurde kontrolliert, registriert und das Ergebnis ins Kataster vom Projekt „Sophie“ aufgenommen.

In diesen Kataster kann jetzt beim Verein „Jever-Aktiv“ Einblick genommen werden.

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