TEAM Kleinert diesmal nicht „Hans im Glück“

Der Coach blickte dem Protagonisten tief in die Augen und erkannte, es wird ein guter Tag.

So oder ähnlich würde die Geschichte schriftstellerisch beginnen.

Aber es sollte Alles ganz anders kommen.

Nach einem ausgedehnten Frühstück im Kreise der Familie Hinrichs am Samstagmorgen (das Abschlußtraining für die Landesrangliste fand am Freitagabend in Jever statt) begann die Fahrt nach Emden etwas später als gewollt. Dafür sollte die Fahrtzeit auch länger dauern als vorher angenommen. Dementsprechend auch genügend Zeit für eine Vorabanalyse über Zielsetzung und Herangehensweise. Eine Praktik die sich zuletzt immer als zuverlässig erwies.

Ein Platz zwischen 3 – 5 wurde als Ziel ausgelobt. Wenn es besser laufen sollte, nicht schlimm ;). Als mögliche Stolpersteine auf diesem Weg wurden David Walter und Nils Schulze identifiziert. Beide müssten bezwungen werden, soll das ehrgeizige Ziel erreicht werden.

Gegen 10:15 Uhr betrat das TEAM zum ersten Mal die Borssumer Halle.

Einspielen also auf kleiner Flamme, dafür aber mit verschiedenen Partnern.

Fazit von Daniel: „Läuft“

In der 1. Runde kam es gleich zu einem Duell zweier Vereinskollegen. Christian Mesler stellte frühzeitig fest, dass gegen Daniel nichts zu holen ist und sparte „ein paar Körner“.

Nun stand mit David Walter (VFL Westercelle, Herren VL Nord) ein Bundeskaderspieler auf der anderen Tischseite. Beide standen sich zuletzt vor 2 Jahren gegenüber, so dass eine Einschätzung und Taktik nicht einfach zu stricken war. Also erstmal Standart und schauen. Standart war gut, denn Daniel konnte mit blitzsauberem Abwehrspiel die ersten beiden Sätze für sich entscheiden. David stellte sich aber fortan besser darauf ein und Daniel versuchte gegen Mitte des 3. Satzes mit Angriffsbällen die Entscheidung schnell herbeizuführen. Hat er auch geschafft, aber für seinen Kontrahenten. 7:11. Satz begann wieder mit einer schnellen 4:0 Führung und dem ersten TimeOut auf Davids Seite. Danach lief nichts mehr und der Satz ging noch mit 5:11 „flöten“. Das TEAM funktionierte aber. Taktische Umstellung von „Ecke-Ecke“ auf konsequentes Anspielen auf der RH-Seite und bei 5:0 war Seitenwechsel. Bei 5:2 nahm der Coach eine Auszeit um die Taktik erneut zu wechseln. Das half. Mit 11:6 wurde die erste Hürde genommen. Alles gut! Weit gefehlt. Beim Stand von 10:5 spielte Sportsfreund Walter einen Netzball, den Daniel mit einem Hechtsprung Richtung Tisch noch erreichen wollte, verletzte sich dabei aber am Rücken. Steißbeinprellung könnte hier die Diagnose sein, man weiß es nicht.

Physio Felix Malich wurde eilends gebucht um die Ursache zu ermitteln. Mehr als Massage und Taping war aber nicht drin.

Nächste Runde spielte Daniel fast komplett aus dem Stand. Andres Dahlke erwies sich dabei allerdings auch als dankbarer Gegner. Komplett unerfahren in Sachen „Noppen“ spielte er fast jeden Ball falsch. Das sparte Kräfte die Daniel für die nächste Runde gegen den nächsten Bundeskaderspieler Nils Schulze (SC Hemmingen, Herren VL Süd) dringend benötigte.

Die Taktik gegen Nils kennen wir schon aus dem letztjährigen Punktspiel (3:1 Erfolg) und Daniel holte noch mal Alles aus sich heraus. Hier war ein BigPoint zu holen und Daniel zeigte eine großartige spielerische und kämpferische Leistung in der auch endlich mal die Angriffsoptionen toll genutzt wurden. Mit 3:0 hatte er das erste Etappenziel erreicht.

Felix musste nach den 2 Runden wieder aktiv werden, es standen ja noch 3 Runden an.

Nächste Gegner war Topfavorit Viet Pham Tuan (SC Hemmingen, Herren VL Süd). Da war bislang nie ein Hauch einer Chance. Diesmal sollte das anders sein. Guter Kopf, an den Erfolg glauben und versuchen in die Ballwechsel zu kommen. Alles toll ausgedacht, nur der Kollege Viet hatte andere Pläne. Er zeigte in den ersten 5 Bällen, wer das Sagen hat. Das Thema war schnell erledigt und nicht weiter tragisch und eingeplant.

Zum Endspurt des Tages sollten aber noch 2 Runden zu spielen sein. Mit Niclas Beliaev (SSV Neuhaus, Herren LL Braunschweig) stand der erste Linkshänder am Tisch, was für Daniel ganz gut war. 1. spielt er gut gegen Linkshänder und 2. spielte Beliaev immer schön diagonal in Daniels Rückhand. Das schonte die verletzte Vorhandseite, denn die tiefe Vorhand war kaum noch zu spielen. Ausfallschritte nach rechts waren sehr schmerzhaft.

Mit reichlich Mühe in den ersten beiden Sätzen und einer taktischen Umstellung ab Satz 3 konnte Daniel das Spiel mit 3:1 gewinnen. Damit war die Quali für die obere Hälfte geschafft egal wie die letzte Runde ausgeht. Hier sollte mit Felix Burk (Hannover 96, Jungen Nds.-Liga) ein „alter“ Bekannter warten. Jedes Jahr einmal bei den Ranglisten stehen sich die Beiden gegenüber und Daniel hatte immer leichtes Spiel. Diesmal nicht. Daniel war sehr eingeschränkt in seinem Bewegungsablauf und Felix spielt sehr viel besser als zuletzt. Mit den letzten Reserven gelang Daniel noch ein Sieg und eine tolle 6:1 Bilanz nach der Vorrunde.

In der anderen Gruppe war das Feld noch ausgeglichener. Alle kamen mit 2:1 in die obere Hälfte. Das lies die Hoffnung auf eine vordere Platzierung deutlich aufkeimen.

Nach einer ordentlichen Mahlzeit und gut 8 Stunden Schlaf, einer Ibu400 und einer erneuten Behandlung durch Felix sollte das Feld schon sehen wer am Ende vorne liegt. Laut Spielplan sollten zuerst 2 Runden gegen die Bezirksvertreter stattfinden. Nicht schlecht, hat man beide doch zuletzt vielfach besiegt. Nico Henschen stellte sich als Erster vor. Trotz 0:3 Spiele aus der Vorrunde war er mit großer Motivation an den Tisch gekommen. Daniel konnte den ersten Satz noch knapp für sich entscheiden, musste allerdings gegen Ende des Satzes wieder einen körperlichen Rückschlag erleiden. Die Verletzung brach wieder auf. Mit Mühe und Not erspielte er sich noch einen Satzball den er mit der Vorhand vergab. Danach ging nix mehr auf der Vorhand, weder Abwehr noch Angriff. Nico spielte zudem auch wirklich gut und hat sich den Sieg am Ende auch verdient.

Kurz nach dem Spiel gab es eine Teambesprechung. Coach und Spieler waren sich dann einig. Aufgabe.

Natürlich hätte man die letzten 3 Spiele noch notdürftig bestreiten können um dann durch die 2 Siege aus der Vorrunde vielleicht noch den 6. Platz zu erreichen. Hier war die Gesundheit des Spielers aber wichtiger als die Platzierung, zumal in einer Woche die nächste LRL zu bestreiten ist.

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