TT: MTV Jever erwartet harte Regionalliga-Saison

Das hatten sich die Verantwortlichen anders vorgestellt: Tischtennis-Regionalligist MTV Jever wird ohne den spanischen Abwehrspieler José Manuel Gomez in die Saison gehen müssen. „Leider hat sich Gomez dazu entschieden, in Spanien zu bleiben und nicht wie geplant ins TT-Zentrum nach Eilenburg umzusiedeln. Er hat familiäre Gründe angeführt – uns bleibt nichts anderes übrig, als das so hinzunehmen. Sportlich ist das eine Katastrophe!“ zeigt sich Jevers Teamsprecher Malte Stickel schwer enttäuscht vom iberischen Neueinkauf, der sich in Deutschlands vierter Liga eigentlich weiterentwickeln wollte. Gomez hatte zuletzt in Spaniens erster Liga gespielt, suchte nun aber nach eigener Aussage eine neue sportliche Herausforderung. Darum nahm er ein Angebot von Alberto Ammann an, der das TT-Zentrum in Eilenburg nahe Leipzig betreibt und unterzeichnete den Wechsel zum MTV. In Eilenburg sollte der 25-jährige Gomez leben und trainieren und zu den Spielen seines Teams nach Norddeutschland reisen – wie übrigens auch Juan Carlos Luperdi, zweiter Neuzugang und Abwehrspieler. „Ich bin selber überrascht und schwer enttäuscht von Gomez‘ Verhalten“, so Ammann, der fließend Spanisch spricht und gemeinsam mit Stickel lange versuchte, den Defensivkünstler umzustimmen. Dennoch brach Gomez vor einigen Wochen den Kontakt abrupt ab – seither herrscht Funkstille. „Aus Schaden wird man klug – wir werden unsere Lehren daraus ziehen. Besonders bitter ist es aber für die Mannschaft, die im Stich gelassen wurde“, erklärt Stickel. Da den Statuten entsprechend nach dem Ende der Transferperiode kein weiterer Spieler verpflichtet werden darf, hinterlässt Gomez eine schmerzhafte Lücke hinter dem Weißrussen Kiryl Barabanov im Spitzenpaarkreuz, die nun Luperdi schließen muss. Der 21-jährige Peruaner, der aus Mainz geholt wurde, sollte eigentlich in der Mitte für Punkte sorgen. Dort laufen nun Marek Janssen und Florian Laskowski auf. Im unteren Paarkreuz wird Fabian Pfaffe antreten, die vakante Sechser-Position wird mit Spielern aus den eigenen Reihen besetzt. „Gegen Sasel wird der 15-jährige Oliver Reeßing sein Regionalliga-Debüt geben“, so Stickel zur Personalsituation. Im weiteren Saisonverlauf wird Reserve-Topmann Björn Lessenich automatisch zum Stammspieler werden – sportlich auf lange Sicht wohl die beste Lösung, zählte der spielstarke Angreifer doch früher jahrelang zum Kader der Ersten und verfügt über reichlich Regionalliga-Erfahrung. Die Mannschaft jedenfalls gibt sich kämpferisch. „Für uns ist die Saison ohne Gomez eine weitere Herausforderung, die wir annehmen und erfolgreich überstehen werden. Das Team rückt dadurch noch mehr zusammen!“ gibt Ur-Jeveraner Fabian Pfaffe die Parole aus. Bereits am Sonntag hat das MTV-Sextett, das von A-Lizenz-Trainer Thorsten Meyer an der Bande betreut werden wird, Gelegenheit, sich zu beweisen. Mit dem TSV Sasel reist ein "heißer" und hungriger Aufsteiger nach Friesland. Die Gäste setzen auf junge, unverbrauchte Spieler, die sich zuletzt im Windschatten des Topspielers und Trainers Oliver Alke, einst Bundesliga- und Nationalspieler, prächtig entwickelten. Besonders gespannt sein darf man auf Leon Abich, der als aktueller Deutscher Jugendmeister nach Jever kommt. Da Führungsspieler Alke voraussichtlich fehlen wird, wird Abich die Hamburger anführen. „Sasel ist sehr stark, auch wenn sie ohne Alke kommen. Sie sind aufgestiegen und werden brennen“, weiß Fabian Pfaffe um die Qualitäten des Liganeulings, der mit Malte Dittmar, Jan Niklas Meyer, Tobias Schmidt und Simon Moschall weitere junge Angreifer aufbietet. Für beide Gegner dürfte das Spiel in Abwesenheit eines Topspielers aus dem ersten Paarkreuz also eine wichtige Standortbestimmung darstellen. Spielbeginn ist am Sonntag um 14 Uhr in der Halle am Mariengymnasium.

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