TvdH aus der Halle gefegt

Die Oldenburger Gäste erlaubten sich zu viele Fehler, während die HG in der Defensive sehr sicher stand.
VON KATHRIN KRAFT
JEVER – Mit ihrem verdienten 27:21-Sieg hat die HG Jever/ Schortens am Samstagabend auch der letzten bis dato ungeschlagenen Mannschaft der Handball-Verbandsliga die ersten Minuspunkte beigebracht. In einem Spiel, das in der zweiten Hälfte einem Durchmarsch glich, schlugen die Friesländer die als klaren Favoriten gehandelten Oldenburger.
Dass die Gastgeber im Verlauf des zweiten Durchgangs eine 6:0-Serie hinlegen und einen Zehn-Tore-Vorsprung herausspielen würden, darauf deutete zunächst nichts hin. Stattdessen war es ein Spiel der Torhüter und Abwehrreihen. Torsten Janßen im Tor der HG stand seinem drittligaerfahrenen Gegenüber Krysztof Gasiorowski in nichts nach und glänzte mit neun Paraden. Allerdings arbeiteten auch die Spieler für ihre Torhüter: Die Schiedsrichter zeigten mehrfach passives Spiel an, weil auf beiden Seiten kein Durchkommen war. Der 9:9-Halbzeitstand kam so nur gemächlich zustande, wobei die HG Jever/Schortens bis auf zwei Ausnahmen (0:1 und 3:4) stets die knappe Führung oder das Remis hielt.Was dann allerdings mit dem TvdH passierte, konnte sich kaum einer in der Jahnhalle erklären. Die Gäste kamen wie ausgewechselt aus der Kabine, und plötzlich klappte gar nichts mehr. Das nutzte die HG, bei der die jungen Spieler Sebastian Keib und Jens Tammen auf sich aufmerksam machten – Keib mit einer hundertprozentigen Chancenverwertung (6 von 6) und Tammen mit zuletzt seltenen Treffern von außen. Aus dem 9:9-Remis zur Pause wurde so und mit Hilfe der zahlreichen Treffer von Kreisläufer Jan Bergmann eine 15:9-Führung.Erst zehn Minuten nach Wiederanpfiff gelang den Oldenburgern der erste Treffer der zweiten Halbzeit.
Dass der TvdH nicht ohne weitere Tore bleiben würde, war abzusehen, aber der Vorsprung der HG, der zwischenzeitlich noch auf zehn Treffer anwuchs (21:11), war schon zu groß. Fünf Zeitstrafen innerhalb der letzten sieben Minuten, davon drei für die HG, ließen das Spiel noch einmal hektisch werden und die Gäste auf 21:27 herankommen. Das sorgte bei den Friesländern aber keinesfalls mehr für Sorgenfalten. Sie feierten ihren überraschenden aber verdienten Sieg.

HG Jever/Schortens - TvdH Oldenburg
HG Jever/Schortens: Janßen (1.-60. Min./12 Paraden) und Hilbinger (bei einem 7-Meter) im Tor; Laurinat, Graalfs, Cassens, Schoster (1 Tor), Tammen (4), Keib (6), Dirks (2/1 Siebenmeter), Dröge (4/2), Bergmann (10/2), Hanken, Pudelko. TvdH Oldenburg: Gasiorowski (1.-48./9) und Fründt (48.-60.) im Tor; Jürgens, Hüsener (3), Weihrauch (5), Wilts, Hauke (1), Berger (3), Andresen (6/5), Steenken (2), Günsel (1), Bruns, Eckhof.
Siebenmeter: HG 5/7; TvdH 5/8. Zeitstrafen: HG 7; TvdH 5. Schiedsrichter: Volkmar Hustedt und Heiko Bujalla.

Zurück