Vereinschronik muss umgeschrieben werden

KIEL/JEVER/TOB – Nach 120 Würfen war sie körperlich und mental am Ende – realisiert hat sie allerdings bis heute noch nicht, was am vergangenen Sonntag in Kiel passiert ist. Erst, als alle Konkurrentinnen auf sie einstürmten und Betreuer Eckhard Schenk grinsend in seiner brummigen Art bestätigte, was blinkend am Ende der Bohlenbahn bestätigt wurde, fiel alles von ihr ab und sie brach in Tränen aus. Hella Tadken-Taddicken ist Deutsche Meisterin der Damen A im Sportkegeln. Nach 40 Jahren aktiver Zeit in ihrer Disziplin ist es die Krönung ihrer sportlichen Laufbahn. „Da muss jetzt die Vereinschronik umgeschrieben werden“, sagt Eckhard Kohls, Vorsitzender des MTV Jever. „Das ist wirklich phänomenal!“ Noch im Vorlauf, bei dem die Jeveranerin ebenfalls 120 Wurf auf den zwölf Bahnen in Kiel bestreiten musste, lag sie auf Rang elf der Gesamtwertung. Ein Vorteil für sie, denn am darauffolgenden Tag konnte sie im Finale recht befreit und mehr oder minder unbeobachtet von der Konkurrenz aufwerfen. Und das tat sie auch und zwar so gut, dass schon vor ihrem letzten Wurf klar war: Der Meistertitel ist ihr nicht mehr zu nehmen. Fünf Holz Vorsprung (insgesamt 898 Holz) klingt nicht viel, im Rahmen einer Deutschen Meisterschaft sind es aber Welten, mit denen sie die Konkurrenz auf Distanz hielt. Und die wirft im Alltag in der Bundesliga und nicht, wie Hella Tadken- Taddicken, in der Bezirksliga. Ein wenig trägt auch Sohn Tilo Verantwortung für den Erfolg. Der gab ihr nämlich vor dem Wettkampf auf den Weg, der Konkurrenz einmal zu zeigen, wo Jever liegt. In Kiel weiß man nun Bescheid.

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