Vereinsderby mit klaren Vorzeiche

Gegen die mit ehemaligen Top-Spielern besetzte Reserve wird das Team von Trainer Michael Schmidt wohl chancenlos sein.

JEVER/SCHORTENS. (sv) Die Karten bei der HG Jever/Schortens werden in der Handball-Landesklasse der Männer ab heute neu gemischt: Um 18 Uhr wird das Vereinsderby zum Saisonauftakt in der Sporthalle an der Jahnstraße angepfiffen. Der Serienmeister HG II – 66 Punktspiele ohne Punktverlust – trifft auf die nach einem Jahr reaktivierte erste Mannschaft. Angesichts der vorgenommenen Spielerumschichtungen müssen die bestehenden Freundschaften für 60 Minuten ausgeblendet werden. Die HG Jever/Schortens II gilt in diesem Duell als klarer Favorit.

In den Mittelpunkt des Interesse rückt die neuformierte erste Mannschaft. Trainer Michael Schmidt hat in Zusammenarbeit mit dem MTV-Handball-Abteilungsvorsitzenden Karl-Heinz Schwarzenberger bereits vor einigen Monaten mit der Bildung einer Mannschaft begonnen, nachdem in der vergangenen Saison mehrere Akteure abwanderten und damit zur Abmeldung der Mannschaft beitrugen. Die Reaktivierung des Teams gestaltete sich in den vergangenen Wochen jedoch recht schwierig. Urlaube und berufliche Termine führten dazu, dass das 15-köpfige Team in der Vorbereitung bislang den Vorstellungen des Trainers nicht gerecht wurde. Dies führte am vergangenen Sonntag im Pokalturnier in Neerstedt zu drei Niederlagen. Insbesondere die verlorenen Spiele gegen die Ligakonkurrenten HSG Hude/Falkenburg und HSG Neuenburg/Bockhorn stimmten Schmidt nachdenklich, zumal nur sieben Feldspieler aufgeboten werden konnten. Lediglich die beiden Neuzugänge Tim Arends vom OHV Aurich II und Ole Czaja von der JSG Wilhelmshaven überzeugten in der Offensive.

Im Vereinsderby wird der Kader allerdings größer sein. Im Tor stehen mit Benjamin Gräf vom OHV Aurich II und Ole Schönheim (eigener Nachwuchs) zwei talentierte Keeper zur Verfügung. Aus der bisherigen zweiten Mannschaft wechselten Torben Schoster, Lennart Berger und Sebastian Pudelko zur Ersten. Dominic Schwarzenberger kehrte von der HSG Wilhelmshaven zurück, während Steffen Köhler aus beruflichen Gründen von Wolfsburg nach Jever wechselte. Sven Alexnat (SG STV VfL Wilhelmshaven) und Steffen Jager (HSG Friedeburg/Burhafe) gehören ebenso wie Niklas Brünagel und Benjamin Spessart zu den Perspektivspielern, denn nach den Worten des HG-Trainers wird die erste Mannschaft als Perspektivteam aufgebaut, das durch Frederic Knüp (ASV Hamm) und Marcel Pürwitz (Wilker SV) in den kommenden Wochen noch ergänzt wird. Sie soll auch den spielstarken A-Jugendlichen als Sprungbrett in den Erwachsensport dienen.

Bislang konnte auch der Coach der zweiten Mannschaft, Christian Schmalz, auf Ergänzungen aus dem A-Jugendbereich in seiner Meistermannschaft setzen. Diese Quelle steht ihm in der neuen Serie im bisherigen Umfang nicht mehr zur Verfügung. Gleichwohl bleibt es bei der zweiten Mannschaft dabei, dass alle 17 zum Kader zählenden Spieler entscheiden, ob sie zu den jeweiligen Punktspielen zur Verfügung stehen. Schmalz erinnerte daran, dass diese Truppe entstanden ist, um den durchweg älteren Aktiven die „Freude am Handballsport“ zu erhalten. Über drei Serien ist dies gelungen. Deshalb stieß auch Felix Schimpf, ein ehemaliger Zweitligaspieler, für die neue Spielzeit zum Kader. „Wenn die Spieler von Verletzungen verschont bleiben, sollten wir zu jedem Spieltag eine gute Mannschaft auf die Beine stellen können“, blickte Schmalz zuversichtlich voraus. Am vergangenen Sonntag blitzte das Können beim HVN-Pokalturnier in Wilhelmshaven erneut auf. Auch für heute verspricht Schmalz 60 spannende und abwechslungsreiche Minuten im Derby. Er geht vom 67. Sieg in Folge und einem positiven Start der Reserve aus.

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