Vierte stolpert über Kellerkind

Die weiße Weste der MTV-Vierten ist Vergangenheit. Nach einer insbesondere in den Doppeln keineswegs überzeugenden Leistung musste die Schieffer-Crew beim TSR Olympia Wilhelmshaven – bisher zuverlässiger Punktelieferant der Liga – den ersten Verlustpunkt quittieren. In der ungeliebten Großraumhalle, die atmosphärisch irgendwo zwischen stillgelegtem Bahnhofsgebäude und überdimensionaler Garage liegt, kamen wir nicht richtig aus den Startlöchern: Ein 1:2 nach den Doppeln war die Folge, sowohl Tobi/Alf als auch André/Cedric mussten ihre Gegner zur ordentlichen Leistungen beglückwünschen. Malte/Jan-Edo hatten indes mehr Erfolg und verkürzten. Im ersten Paarkreuz sind vor allem die Partien gegen Handgelenkspieler Andreas „Wundertüte“ Märza undankbar: Trifft er nicht, so hat man leichtes Spiel, trifft er aber, kann man Bälle sammeln. Gerade gegen unseren drahtigen Teamältesten kam Märza zu spektakulären Punktabschlüssen, die ihm zum 3:0 und dem TSR zur 3:1-Führung verhalfen. Umso wichtiger also, dass Tobi sich trotz Knieläsion in die Partie gegen Voigt hineinbiss und zahlreiche aus einem niedrigen Körperschwerpunkt heraus angebrachte Offensivaktionen zunichte machte. Mit großem Kampf schaffte es unser Einser in den Finaldurchgang, der klar an Jever ging. Mittig bekam es Alf mit Catuk – eine Aufgabe, die ihn nur selten forderte und nach drei schnellen Sätzen erfolgreich gelöst war. Einen Satz mehr benötigte am Nebentisch Malte, um den Fernost-Import Chen niederzuringen. Gleich mehrfach ließ der Chinaböller seine linke Klebe auf Maltes Tischhälfte detonieren, dankenswerterweise lieferte er zum Ausgleich auch eine Menge Rohrkrepierer – knappes 3:1 für den MTV, der damit die Führung übernahm (3:4). Der TSR antwortete prompt: Gichtbrock ignorierte Cedrics fulminante Verbandsliga-Performance und düpierte unseren „rising star“ mit grundsolidem Bezirksliga-Geschupfe (1:3). Parallel verlas Rechtsanwalt Albers seinem Widersacher Horn seine Rechte – ein 3:1-Sieg und damit erneut die Führung für Jever war die Folge.

Tobi musste dann zu Beginn der zweiten Runde dem unorthodoxen „Tischtennis“ seines Gegners Märza, vor allem aber seiner Verletzung Tribut zollen und gab seine erste Partie in dieser Saison ab (1:3). Auch André, derzeit mit verschiedenen TT-Seuchen infiziert, bewegte sich abermals mindestens auf Augenhöhe mit dem Gegner, um schlussendlich mit leeren Händen dazustehen (ebenfalls 1:3). Zwischenstand nun 6:5 für die Gastgeber. Malte kam mittig netzunterstützt zu einem glatten 3:0 über Catuk, während Alf „Resurrection“ Schieffer im Duell zweier Kurznoppen gleich mehrfach (sportlich) mausetot im Hallenstaub lag, um ebenso unwiderstehlich aufzuerstehen. Dabei konnten ihn weder die knallharten Vorhandschwinger des Gegners noch (und schon gar nicht) sein sauber diagonal durchperforierter VH-Belag vom Erfolgsweg abbringen – den hatte spätestens bei 7:10 im Entscheidungssatz auch nur noch er allein im Blick: Gereicht hat‘s trotzdem. 6:6. Jan-Edo zeigte dann Gichtbrock locker die Grenzen auf (3:0), Horn aber rächte seinen Teamkollegen und ließ VL-Tier Cedric mit seinem Anti wieder und wieder ins offene Messer laufen (1:3) – 9:7 muss dann halt reichen, das Abschlussdoppel sollte den knappsten aller Siege bringen. Das schien niemand der homogenen WHV-Kombination Voigt/Catuk mitgeteilt zu haben: Nervenstark behielten die Hausherren in drei knappen Sätzen jeweils das bessere Ende für sich – „nur“ 8:8. Wenngleich dieses Ergebnis nach dem Spielverlauf wohl als „leistungsgerecht“ bezeichnet werden darf, fühlt es sich angesichts der Vorzeichen doch eher wie eine Pleite an. Sande II wird dafür bezahlen müssen!!

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