Von Knoten und Würmern bei der HG
23:29 gegen Tabellennachbar Jahn Brinkum. Abspielfehler lassen die HG den Kopf verlieren. Unmut beim Trainer. VON KATHRIN KRAFT JEVER – Ob es nun der Wurm ist, der derzeit im Wirken der HG Jever/Schortens steckt, oder ob der Knoten einfach nicht platzen will – schöne Synonyme gibt es für die Situation des Handball- Verbandsligisten allemal. Etwas weniger blumig ausgedrückt heißt das: Die HG steckt im Abstiegskampf und Trainer Jaroslaw Frackowiak hat keine Ahnung, wie er seine Mannschaft wieder in die Spur bringen soll. Knapp 20 Minuten lang haben die Friesländer am Sonnabend ordentlichen Handball gegen den FTSV Jahn Brinkum gespielt, dann aber ging alle Disziplin und damit auch das Spiel 23:29 verloren. „Dazu gibt es eigentlich nichts zu sagen“, sagte der Coach nach der Partie kurz angebunden. „Ich versuche, die Mannschaft zu erreichen, aber man sieht nicht, dass sie gewinnen will. Da ist Angst in den Augen.“ – Eine Angst, die unbegründet ist. Gegen die Brinkumer Konkurrenten im Abstiegskampf kamen die Hausherren nämlich gut ins Spiel. Torsten Janßen im Tor hielt gleich zu Beginn ein paar Bälle und im Angriff lief es auch. 10:7 stand es nach 17 Minuten und der Brinkumer Torwart Aschkan Sadeghi lieferte sich bereits ein lautstarkes Wortgefecht mit seinem Trainer. Allerdings folgten eine Zeitstrafe und zwei Fehlpässe in den Reihen der HG – und schon hatte die komplette Mannschaft den Kopf verloren. Ab sofort lief nichts mehr. Die Fehler häuften sich und Jahn Brikum setzte sich zur Pause auf 16:12 ab. Acht Minuten dauerte es im zweiten Durchgang, ehe die Gastgeber wieder trafen, nach weiteren acht Minuten fiel endlich der zweite Treffer. Da stand es 15:22. Zwar witterten die HG-Fans noch einmal Morgenluft, als drei Siebenmeter von Sören Krebst in Folge ihr Ziel fanden und sein Team sich wieder auf 18:22 herangearbeitet hatte, aber der Torflaute der Gegner passten sich die Gastgeber durch eigene Fehlwürfe an. Die Timeout- Karte von Jaroslaw Frackowiak kam so lustlos auf den Zeitnehmertisch gesegelt, dass die ersten Zuschauer bereits an dieser Stelle die Halle verließen. Nach dem Schlusspfiff saßen die HG-Spieler einmal mehr mit hängenden Köpfen auf dem Feld und murmelten leise: „Da ist der Knoten drin.“