Widerstand bricht schnell
FRIESLAND. (sv) Gespannt haben die Verantwortlichen der in der Handball-Landesklasse der Männer spielenden Mannschaften auf die Aufstellung des Tabellenletzten HG Jever/Schortens I geschaut: Auch im Spiel beim TvdH Oldenburg II standen nur sechs Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Nach sieben Minuten war der Widerstand dieses kleinen Kaders gebrochen. Die Huntestädter setzten sich kontinuierlich ab und feierten mit 49:16 Toren ihren höchsten Saisonsieg.
Nur Dominic Schwarzenberger, der zum Saisonbeginn von der HSG Wilhelmshaven nach Jever zurückkehrte, war erstmals mit von der Partie. Aus der A-Jugend ergänzte Tarek Redler das HG-Team. Dieser kleine Kader überraschte umso mehr, weil doch durch den kurzfristigen Spielausfall der zweiten Mannschaft durchaus Aushilfen hätten aktiviert werden können. Aber es zeigt sich immer mehr, dass derzeit drei Spieler-Gruppen das Geschehen in der HG Jever/Schortens bestimmen: Die gut gestartete und ehrgeizige A-Jugend, die sehr erfolgreiche zweite Männermannschaft und letztlich die Erste, die als Perspektivteam für den Spielbetrieb gemeldet wurde. HG-Trainer Michael Schmidt und Co-Trainer Henning Cassens müssen immer wieder feststellen, dass Vereinsinteressen sehr unterschiedlich interpretiert werden.
Die Friesländer begannen sehr konzentriert in der Abwehr und verhinderten in den ersten drei Minuten den ersten Gegentreffer, Bis zum 3:3 in der siebten Spielminute hielt einerseits das Bollwerk, andererseits wurden im Angriff drei Chancen verwertet. Danach stellten sich die Gastgeber besser auf die Abläufe im HG-Angriff ein. Sie fingen Bälle ab und erzielten fünf Treffer in Folge (13.). Michael Schmidt nahm eine Auszeit, um einige Hinweise zu geben. Der Landesliga-Absteiger aus Oldenburg gab das Heft aber nicht mehr aus der Hand. Bis zum Seitenwechsel wuchs der Vorsprung der Gastgeber auf zwölf Treffer (22:10) an.
Im zweiten Spielabschnitt ließen die Kräfte bei den Friesländern mehr und mehr nach. Selbst in zweifacher Überzahl (38.) verwerteten sie im Angriff die Chancen nicht. Vielmehr kassierte die HG zwei Tore durch den schnellen Nils Timme vom TvdH II zur 30:12-Führung. Insgesamt schafften die Gäste im zweiten Spielabschnitt nur sechs Feldtore. Auch Aktionen gegen die sehr robuste TvdH-Abwehr blieben aus – somit auch weitere Strafwürfe. Mit der Anerkennung der Oldenburger fuhr die HG wieder heim: „Trotz nur sechs Feldspielern und zwei Torhütern haben sich die Männer der HG Jever/Schortens I tapfer geschlagen und bis zur letzten Minute gekämpft.“