Wieder bringen Schiedsrichter Unruhe in die Partie
JEVER/SCHORTENS/NORDHORN/TOB – Ein wenig müssen sich die Landesliga-Handballerinnen der HG Jever/Schortens wie im falschen Film gefühlt haben. Zumindest war es so etwas wie ein Déjà vu, was sie am Sonnabend im Punktspiel bei der HSG Nordhorn erleben mussten. Wie schon im Auswärtsspiel beim TuS Blau- Weiß Lohne stand auch in der Grafschaft Bentheim ein junges Schiedsrichtergespann auf dem Feld.
Die 17 und 18 Jahre alten Mädchen waren mit der Leitung des Spiels komplett überfordert. Die vielen unverständlichen Pfiffe vornehmlich gegen das Team des HG sorgten für soviel Unruhe, dass sich die Friesländerinnen schließlich an ihrem Ärger aufrieben. „Ob wir das Spiel mit anderen Schiedsrichtern gewonnen hätten? Ich weiß es nicht“, sagte HG-Betreuerin Birgit Graalfs nach dem Schlusspfiff. „Es wäre sicherlich enger geworden.“ Am Ende bezog die HG mit 20:26 wieder eine Niederlage; die mittlerweile siebte in Serie.
„Ich kann nicht verstehen, dass man so junge Schiri-Gespanne auf diese Weise einsetzt.“ Der Ärger von Birgit Graalfs saß tief. „Warum stellt man jungen Schiedsrichtern nicht einen Erfahrenen zur Seite? Es war teilweise irrational, was da gepfiffen wurde.“
Schon früh lag das Team von Trainer Markus Dröge mit 2:7 zurück (9.). Die Mannschaft, die mit den angeschlagenen Imke Diefenbach und Kathrin Busalski angetreten war, kämpfte sich aber nach einer Auszeit zurück ins Spiel. Beim 8:8 war der Ausgleich hergestellt (18.), es sollte allerdings das letzte mal sein, dass die Friesländerinnen auf Schlagdistanz herankommen sollten. Zwei schnelle Tempogegenstöße und eine Nordhorner Rückraumschützin Lara Dinkhoff in Bestform brachten den erneuten Rückstand für die HG. „Dann war schon die Luft raus“, sagte Graalfs.
Auch in der zweiten Spielhälfte schaffte die Dröge-Sieben es nicht mehr, das Blatt zu wenden. Im Gegenteil: „Ich hatte in den letzten fünf bis zehn Minuten nicht mehr das Gefühl, da kommt der letzte Kick“, erzählte die HG-Betreuerin. „Wir müssen jetzt sehen, dass wir endlich wieder punkten.“ Das gilt vor allem für die noch ausstehenden Heimspiele.